Rofo 2016; 188(05): 497-498
DOI: 10.1055/s-0041-111847
The Interesting Case
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die extramedulläre, solitäre Plasmozytommanifestation der Trachea als seltenes Krankheitsbild

N. Stanescu-Siegmund
,
H. Brunner
,
S. A. Schmidt
Further Information

Publication History

14 October 2015

29 December 2015

Publication Date:
13 April 2016 (online)

Einleitung

Das Plasmozytom ist eine maligne Erkrankung der Plasmazellen im Knochenmark. Hierbei können herdförmige Tumoren wachsen, die als Plasmozytome bezeichnet werden. Bei einem einzelnen Herd handelt es sich um ein „solitäres Plasmozytom“, kommen diese an mehreren Lokalisationen vor, spricht man von einem „multiplen Myelom“. Die Erkrankung kann intra- oder extramedullär lokalisiert sein. Am häufigsten sind Patienten nach dem 6. Lebensjahrzent betroffen, wobei das Plasmozytom nur 1 % aller bösartigen Erkrankungen ausmacht. Männer sind dabei zweimal häufiger betroffen als Frauen (Kilciksiz S et al. The Scientific World Journal 2012; 2012: 895 765).

Ein extraossärer Plasmozytombefall ist hierbei ein sehr seltenes Krankheitsbild, welches in nur 3 % der Fälle auftritt (Ahnach M et al. The Pan African Medical Journal 2013; 14: 34). Hiervon entfallen wiederum ca. 1 % auf den Kopf- und Halsbereich. (Xing Y et al. International Journal of Clinical and Experimental Pathology 2015; 8: 2415 – 2435). Dabei sind die Nasenneben-, die Nasenhaupt- und die Mundhöhle sowie der Pharynx in absteigender Reihenfolge betroffen.

Die Computertomografie ist das diagnostische Instrument der ersten Wahl, jedoch wird das Krankheitsbild aufgrund seines raren Vorkommens und der fehlenden bildmorphologischen Charakteristika initial häufig falsch interpretiert.