Aktuelle Ernährungsmedizin 2013; 38 - PP33
DOI: 10.1055/s-0033-1343706

Gesunde Ernährung in Kitas durch Organisationsentwicklungsmaßnahmen

H Hassel 1, B Schmidt 1, M Axt-Gadermann 1, M Nölkel 1
  • 1Hochschule Coburg, Coburg, Deutschland

Einleitung: Das 3-jährige Forschungsprojekt „Gesund aufwachsen in Kindertagesstätten (Gi-Kitas)“ wird in Kooperation mit dem Landkreis Coburg, fünf kreisangehörigen Kommunen sowie acht Kindertagesstätten (Kitas) der Region durchgeführt.

Ziele: Dabei soll das gesunde Aufwachsen von Kindern in ihrem alltäglichen Umfeld unterstützt werden. Gesundheitsförderung für Kinder, die Arbeitsbedingungen für das Personal sowie die Bedingungen im Kindergartenumfeld sollen mithilfe einer Organisationsentwicklung verbessert werden. Als wichtige Voraussetzung für ein gesundes Aufwachsen gilt die Optimierung der Pausenverpflegung von Kindern und des Personals (Vorbild).

Methoden: In der 1-jährigen Interventionsphase fanden in jeder der acht Kitas Steuerungsgruppensitzungen zu verschiedenen Themen, u.a. „gesunde Ernährung“, statt. Es wurden konkrete Zielvereinbarungen erarbeitet und umgesetzt. Vorher-nachher-Evaluation: Durchgeführt wurden Pausenbrotchecks, Interviews mit den Kita-Leitungen sowie Befragungen von pädagogischem Personal und Eltern.

Resultate: Der Pausenbrotcheck [1] (eine qualitative Erhebung der mitgebrachten Pausenverpflegung) konnte zu T0 bei insgesamt 171 Kindern sowie 34 ErzieherInnen durchgeführt werden. Diese Basiserhebung ergab einen (1) Mangel an Milch- und Vollkornprodukten und dass (2) Obst und Gemüse sowie (3) ungesüßte Getränke in den meisten Kitas gereicht werden. Verbesserungspotenzial besteht hinsichtlich der Qualität und Quantität der Pausenbrotbestandteile. Aus der Bestandsaufnahme im Rahmen der Steuerungssitzungen resultierte, dass Kitas einen Bedarf an konkreter Ernährungsbildung feststellten und bereits verschiedene Maßnahmen, z.B. die Herausgabe von Rezepten an Eltern, umsetzen. Die zweite Erhebung wird derzeit durchgeführt, so dass die Ergebnisse der Organisationsentwicklung präsentiert werden können.

Schlussfolgerung: Die Förderung gesunder Ernährung von Kindern erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Kitas und den Eltern. Durch die Erarbeitung konkreter Maßnahmen durch die Gi-Kitas-Steuerungsgruppen können die bereits bestehenden Ansätze optimiert werden. Der Pausenbrotcheck ist ein einfaches Instrument, um in relativ kurzer Zeit eine qualitative Ernährungserhebung durchzuführen. Es erlaubt Pädagoginnen ihre Ernährungsförderung in den Einrichtungen zu evaluieren.

Referenzen: [1] Allgemeiner Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Hrsg.) (2009): Der Pausenbrotcheck für Kita und Schule. Damit alle gemeinsam frühstücken.: Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e.V., Bonn.

Interessenkonflikte: Keine