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DOI: 10.1055/s-0029-1239752
Ultraschall-gezielte Stanzbiopsien in der Diagnostik von Weichteil- und Knochen-Läsionen
Problemstellung:
Beurteilung von Nutzen und Effizienz der perkutanen, minimal-invasiven ultraschall-gestützten Stanzbiopsie in der Abklärung von unklaren Weichteil- und Knochenläsionen.
Patienten und Methode:
Retrospektive Auswertung von 93 ultraschall-gezielten Stanzbiopsien, durchgeführt an 88 Patienten (Alter: 14–92, Durchschnitt: 57 Jahre). Bei 49 Patienten wurde zusätzlich eine chirurgische Tumorexzision durchgeführt. Eruiert wurde, in wieviel Prozent der Fälle, schon mittels alleinig durchgeführter ultraschall-gezielter Stanzbiopsie, die richtige Zuordnung der Dignität und Entität gesichert werden kann. Zusätzlich wurden die histopathologischen Befunde der ultraschall-unterstützen Biopsien mit den chirurgisch resezierten Läsionen verglichen und die Häufigkeit von Komplikationen in Abhängigkeit von Lokalisation, Material bzw. durchführendem Arzt ermittelt.
Ergebnisse:
Unter allen Läsionen waren 56 benigne und 32 maligne Tumore. In einem Fall wurde die Dignität als semimaligne beschrieben. 2 Läsionen konnten auch nach postoperativer Aufarbeitung der Gewebeprobe nicht eindeutig bzgl. der Entität zugeordnet werden.
Die Genauigkeit der alleinigen ultraschall-gestützten Stanzbiopsie in Punkto Dignität lag bei 90,1%, hinsichtlich Tumorentität bei 76,3%. In 72,5% gelang es, eine definitive Diagnose (Dignität und Entität) zu stellen.
Im Vergleich der ultraschall-gezielten Stanzbiopsie und der postoperativen Aufarbeitung des Biopsats ergab sich eine Übereinstimmung von 91,8% in Punkto Dignität und eine völlige Konkordanz (Dignität und Entität) in 65,3%. Die Komplikationsrate lag bei lediglich 2,1%.
Schlussfolgerungen:
Die perkutane ultraschall-gesteuerte Stanzbiopsie hat sich als effiziente, genaue, sichere und billige Methode in der Diagnosefindung möglicher muskuloskelettaler Neoplasien bewährt und sollte im modernen Tumor-Management als First-Line-Procedure etabliert werden.