Z Orthop Unfall 1986; 124(5): 569-577
DOI: 10.1055/s-2008-1045002
© 1986 F. Enke Verlag Stuttgart

Carbonband-Implantate im Tierexperiment. Licht- und transmissionselektronenmikroskopische Untersuchungen zur Biokompatibilität

Ligament Replacement with Carbon Fibre Implants in Rabbits Light- and Transmission Electron Microscopic StudiesK. Rohe, A. Braun, H. Cotta
  • Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg (Direktor o. Prof. Dr. med. H. Cotta)
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Publication Date:
14 May 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei Kaninchen wurde ein Teil der Patellasehne durch ein Carbonband ersetzt. Nach 1, 2, 3, 6 Wochen, 3 und 12 Monaten wurden die Implantate mit dem Implantatlager sowie die iliacalen Lymphknoten entnommen und licht- und transmissionselektronenmikroskopisch untersucht. Dabei interessierte besonders, ob das Carbonband nach der Implantation schrittweise abgebaut wird, welche Reaktionen des Bindegewebes im Carbonband und dessen Umgebung zu beobachten sind und ob ein neues Ligament oder ein gleichwertiges Ersatzgewebe aufgebaut wird.

Die licht- und transmissionselektronenmikroskopischen Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf einen Abbau des Carbonbandes. Das teilweise fragmentierte Carbonband wurde von einem straffen Bindegewebe umgeben, das an der Oberfläche zwischen die Carbonfasern eingewachsen war. Im Inneren des Bandes war ein vitales straffes Bindegewebe auch nach einem Jahr nicht vorhanden. Nach unseren Ergebnissen kann von einem neugebildeten Ligament oder einem bandähnlichen Ersatzgewebe nicht gesprochen werden, eher von einer bindegewebigen Umscheidung. Ob ein dauerhafter funktioneller Erfolg mit der Carbonbandplastik beim Menschen erreicht werden kann und ob Spätkomplikationen ausbleiben, muß nach unseren tierexperimentellen Ergebnissen bezweifelt werden.

Abstract

Part of the patella ligament was resected in rabbits and replaced by carbon fibre implants. After 1, 2, 3, 6 weeks, 3 and 12 months carbon implants with surrounding tissues as well as iliac lymph nodes were removed and examined by light- and transmission electron microscopy. Of special interest were the questions whether the carbon fibre implant, will be removed by phagocytosis and substituded by a new ligament or a adequate repair tissue?

Our light- and transmission electron microscopic studies give no indication of successful removel of carbon fibres by phagocytosis. The carbon fibre implant was surrounded by dense connective tissue like a scar. In deep layers of the carbon implant was no vital dense or regular connective tissue, even not after 3 and 12 months. There is no replacement of the carbon fibre implant by a new ligament or tendon but a persistent foreign body reaction. With regard to these results it is very doubtful if good late results with ligament and tendon replacement by carbon fibre implants can be expected in patients.

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