Zusammenfassung
Hintergrund
Psychische und physische Belastungen wirken schon zu Studienbeginn. Stressbewältigungskurse sollen gegensteuern. Neben der Ermittlung von studienbezogenen Belastungen und vorhandener Bewältigungsmechanismen sollte der Effekt individuell erlernter Copingstrategien betrachtet werden.
Material und Methodik
Wir befragten 18 Studierende (Alter 24,2±2,3 Jahre) der Universität Magdeburg zu Beginn, nach 8 Wochen Kursbesuch und nach 3-monatiger Anwendung zu Hause. Es wurden 3 standardisierte Fragebögen (AVEM, KOEPS, SVF) zur Erfassung von Coping und Belastungen verwendet.
Ergebnisse
Gesundheitsgefährdende AVEM-Muster wiesen 88,9% der Studierenden auf; sie gaben teilweise starke physische und psychische Beschwerden an. Im Verlauf konnte gezeigt werden, dass zwar alle Studierenden AVEM-Risikomuster darboten, aber auch gesundheitsförderliche Muster zunahmen.
Schlussfolgerung
Die Kenntnis bestimmter Merkmals- und Bewältigungsmuster bietet im Rahmen individueller Präventionsmaßnahmen Ansatzpunkte gezielter therapeutischer Interventionen. Gesundheitsfördernde Maßnahmen in den Studienalltag zu integrieren erscheint sinnvoll.
Abstract
Background
Mental and physical stress begins when studies begin, but stress management courses can counteract this. In addition to the identification of study-related stress and existing coping mechanisms, the effect of individually learned coping strategies should be considered.
Material and methods
This study involved 18 university students (24.2±2.3 years) and involved three psychological questionnaires (AVEM, KOEPS, SVF) given at the beginning, after 8 weeks in the course, and after 3 months of use at home.
Results
The results showed that 88.9% of the students had a health risk AVEM pattern, with partially strong physical and psychological symptoms reported. While all students showed AVEM risk model performance, the health pattern increased.
Conclusion
Knowledge of certain characteristics and coping patterns allows targeted therapeutic interventions in the context of individual preventive measures.
Abbreviations
- AG:
-
Aggressionen
- AK:
-
soziale Abkapselung
- AS:
-
Ablenkung von Situationen
- AVEM:
-
Fragebogen zum arbeitsplatzbezogenen Verhaltens- und Erlebensmuster
- BA:
-
Bagatellisierung
- BE:
-
beruflicher Ehrgeiz
- BU:
-
Bedürfnis nach sozialer Unterstützung
- DF:
-
Distanzierungsfähigkeit
- E:
-
Entspannung
- EB:
-
Ersatzbefriedigung
- EE:
-
Erfolgserleben im Beruf
- EU:
-
Erleben sozialer Unterstützung
- FT:
-
Fluchttendenz
- GB:
-
Gesamtbeeinträchtigung
- GW:
-
gedankliche Weiterbeschäftigung
- HB:
-
Herunterspielen durch Vergleich
- KB:
-
körperliche Beeinträchtigung
- KOEPS:
-
Fragebogen für körperliche, psychische und soziale Symptome
- LZ:
-
Lebenszufriedenheit
- NS:
-
negative Strategien
- OP:
-
offensive Problembewältigung
- PB:
-
psychische Beeinträchtigung
- PE:
-
Pharmakaeinnahme
- PI:
-
positive Selbstinstruktion
- PS:
-
Perfektionsstreben
- PS:
-
positive Strategien
- R:
-
Resignation
- RA:
-
innere Ruhe/Ausgeglichenheit
- RT:
-
Resignationstendenz
- RV:
-
Reaktionskontrollversuch
- SA:
-
Schuldabwehr
- SB:
-
subjektive Bedeutsamkeit der Arbeit (AVEM)
- SB:
-
Selbstbeschuldigung (SVF)
- SKB:
-
sozial-kommunikative Beeinträchtigung
- SM:
-
Selbstbemitleidung
- SS:
-
Suche nach Selbstbestätigung
- SV:
-
Situationskontrollversuch
- SVF:
-
Stressverarbeitungsfragebogen
- VB:
-
Verausgabungsbereitschaft
- VT:
-
Vermeidungstendenz
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Interessenkonflikt
Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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Thielmann, B., Ackermann, E., Frommer, J. et al. Beurteilung eines Stressbewältigungskurses für Studierende. Praev Gesundheitsf 5, 282–288 (2010). https://doi.org/10.1007/s11553-010-0230-9
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DOI: https://doi.org/10.1007/s11553-010-0230-9