Zusammenfassung
Die Hepatitis viraler Genese ist weltweit eine der häufigsten Infektionskrankheiten. Die Diagnose einer Infektion mit den Hepatitisviren der Typen A–E basiert auf charakteristischen Laborwertveränderungen, dem spezifischen serologischen Nachweis und ggf. einer Leberbiopsie zur histologischen Begutachtung. Im klinischen Verlauf kann sich nach uncharakteristischer Prodromalphase ein ikterisches Stadium anschließen, die individuelle Ausprägung reicht von einem asymptomatischen Verlauf bis zur fulminanten Hepatitis. Nach 3–6 Monaten tritt gewöhnlich eine klinische und laborchemische Normalisierung ein. Bei der Hepatitis B, C und D kann jedoch eine Viruselimination ausbleiben und eine chronische Infektion folgen, deren Schweregrad von einer subklinisch persistierenden Infektion bis zu einer rasch voranschreitenden Hepatitis reicht mit Übergang zur Leberzirrhose und zum hepatozellulären Karzinom.
Abstract
Viral hepatitis is one of the most frequent infectious diseases worldwide. After an infection with hepatitis viruses types A–E, diagnosis is based on characteristic laboratory abnormalities, specific serological markers and, if needed, a liver biopsy for histological evaluation. During the clinical course, an unspecific prodromal period can be followed by an icteric hepatitis, although the individual manifestations range from an asymptomatic course to the development of fulminant hepatitis. Clinical and biochemical recovery is usually seen within 3–6 months after onset. However, in the case of hepatitis B, C or D viral elimination may fail, leading to a chronic infection ranging from a subclinically persistent infection to a rapidly progressing hepatitis with the development of liver cirrhosis and hepatocellular carcinoma.
Literatur
Bein G, Sachs U; Vorstand und wissenschaftlicher Beirat der Bundesärztekammer (2003) Leitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten, 3. überarb. erw. Aufl. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln
Dienes HP (2004) Definition und Diagnostik der akuten und chronischen Hepatitis C. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS). Z Gastroenterol 42: 705–706
Häussinger D, Erhardt A, Oette M (2004) Koinfektionen bei Hepatitis. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS). Z Gastroenterol 42: 724–730
Robert Koch-Institut (2005) Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2004. Berlin
Roggendorf M, Ross S (2004) Definition und Diagnostik der akuten und chronischen Hepatitis B. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS). Z Gastroenterol 42: 679–681
Interessenkonflikt
Es besteht kein Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor versichert, dass keine Verbindungen mit einer Firma, deren Produkt in dem Artikel genannt ist, oder einer Firma, die ein Konkurrenzprodukt vertreibt, bestehen. Die Präsentation des Themas ist unabhängig und die Darstellung der Inhalte produktneutral.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Nierhoff, D., Goeser, T. Diagnostik und natürlicher Verlauf der Hepatitis A–E. Gastroenterologe 1, 101–108 (2006). https://doi.org/10.1007/s11377-006-0018-9
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s11377-006-0018-9