Zusammenfassung
Seit vielen Jahren sind Dehnungen selbstverständlicher Bestandteil von sportlichem und therapeutischem Training.
Die im Sport seit Jahrzehnten durchgeführten ballistischen bzw. dynamischen Dehnungsformen (schwingende Bewegungen) wurden als unfunktionell bezeichnet und in den 80er Jahren weitgehend durch Stretching ersetzt. Stretching ist eine Dehnform, die ein langsames und gehaltenes Dehnen vorsieht. Es wurde argumentiert, daß dynamische Dehnungen Muskelreflexe auslösen können, die eine optimale Dehnung der Muskulatur verhindern und sogar zu Verletzungen führen könnten [1, 5, 14, 18]. Eigene Untersuchungen zeigten, daß durch dynamische Dehnungen mit üblichen Winkelgeschwindigkeiten keine Muskelreflexe ausgelöst werden, zumal sie jederzeit zentral dominiert werden können [6]. Verletzungen durch dynamische Dehnungen sind uns nicht bekannt.
Trotz der durchgängigen und durchaus bewährten Anwendung von Dehnungen bestehen große Lücken im Wissen um die Wirksamkeit dehnender Maßnahmen. In den letzten Jahren konnten bedeutsame Kenntnisse zum Dehnen gewonnen werden, die neueren Forschungsergebnisse und Überlegungen sollen ausschnitthaft im folgenden Beitrag thematisiert werden.
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Freiwald, J., Engelhardt, M., Konrad, P. et al. Dehnen Neuere Forschungsergebnisse und deren praktische Umsetzung. Manuelle Medizin 37, 3–10 (1999). https://doi.org/10.1007/s003370050097
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