Schmerzreduktion bei Patienten mit akuten lumbalen Radikulär- und Pseudo-Radikulärsyndromen nach stationärer manueller Therapie und komplexer Physio- und Schmerztherapie Vergleichende Untersuchungen in einem Akut-Krankenhaus

Zusammenfassung

Bei insgesamt 198 Patienten, 128 Frauen und 70 Männern [132 mit einem Radikulärsyndrom (RS) und 66 mit einem Pseudo-Radikulärsyndrom], haben wir eine Vergleichsstudie mit Hilfe der visuellen Analogskala durchgeführt und die Effektivität einer dreiwöchigen stationären Behandlung untersucht. Es wurde die Schmerzreduktion am Ende der Behandlung bestimmt. Wir fanden eine hoch signifikant schlechtere Schmerzreduktion beim RS L5 + S1 (54%) als beim RS L4 (69%) und RS L5 (65%). Das RS L5 und S1 hat auch eine signifikant schlechtere Schmerzreduktion als das Pseudo-RS (61%). Es fand sich kein Unterschied im Alter und im Geschlecht der Patienten. Weiterhin fanden wir, dass die zweiwurzeligen RS eine statistisch signifikant geringere Schmerzreduktion (54%) als die einwurzeligen RS (61%) und die Pseudo-RS (61%) haben.

Die visuelle Analogskala kann sehr gut zur Bestimmung der subjektiven Schmerzreduktion und damit zur Bestimmung der Effektivität und Qualität der stationären Behandlung und der Prognose verwendet werden.

Abstract

In a total of 198 patients [128 women and 70 men; 132 with radicular syndrome (RS) and 66 with pseudo-RS], a comparative study was carried out with the help of a visual analog scale to investigate the efficacy of a 3-week inpatient treatment. At the end of the treatment the pain reduction was estimated. We found that pain reduction was highly significantly poorer in RS affecting L5+S1 (54%) than in RS in L4 (69%) or RS in L5 (65%). The pain reduction was also significantly poorer in RS of L5+S1 than in pseudo-RS (61%). There were no differences connected with age and sex of the patients. Moreover, we found that in RS with two roots a significantly smaller pain reduction (54%) was achieved than in RS with one root (61%) or in pseudo-RS (61%). The visual analog scale is a very appropriate tool for the assessment of subjective pain reduction and therefore also for the estimation of efficacy and the quality and prognosis of inpatient treatment.