Zusammenfassung
Die gutachterliche Beurteilung eines ursächlichen Zusammenhangs zwischen Bandscheibenvorfall und Trauma ist schwierig. Zu berücksichtigen ist der individuelle Vorschaden und das traumatische Ereignis, das zur typischen Beschwerdesymptomatik führte. Angesichts der weiten Verbreitung degenerativer Wirbelsäulenveränderungen mit der Volkskrankheit “Rückenschmerz” kommt es bei der Begutachtung des Vorschadens auf die Erheblichkeit an.
Bei der Beurteilung des traumatischen Ereignisses sind zielgerichtete und bewusste Bewegungsabläufe von unvorhergesehenen und plötzlichen Einwirkungen auf die Wirbelsäule zu differenzieren. Nur wenn die TRIAS: adäquates Trauma, vorherige Beschwerdefreiheit und sofortiges Einsetzen der Beschwerden erfüllt ist, kann ein Unfallzusammenhang des Bandscheibenvorfalls anerkannt werden.
Abstract
It is difficult to find medical evidence of a correlation between a lumbar disk disease and trauma. One should consider whether the individual degeneration of lumbar disks or the trauma lead to the typical complaints. Disk disease in the population are very common. Therefore the relevance of the individual affection before trauma has to be considered.
Spinal trauma with its sudden, incidental onset needs to be differentiated from purposeful and conscious movements. An intervertebral disk disease can be classified as accident related only in cases involving adequate trauma, with no previous complains, and a sudden onset of pain.
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Krämer, J., Wiese, M., Haaker, R. et al. Bandscheibenvorfall und Trauma. Orthopäde 30, 121–127 (2001). https://doi.org/10.1007/s001320050583
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001320050583