Zusammenfassung
Es gibt bisher kein umfassendes Bild über Mechanismen und das Repertoire von Proteinen, die an der Regulation und dem Funktionieren der menschlichen Keimzellfunktion beteiligt sind. Hat man inzwischen teilweise Einsicht in das genetische Netzwerk der männlichen Infertilität gewonnen, ist demgegenüber hinsichtlich der Pathogenese der vorzeitigen Ovarialinsuffizienz, einem Krankheitsbild mit vorzeitigem Erliegen der Follikulogenese und folglich Infertilität, wenig bekannt. Ebensowenig ist bekannt, warum es bei ca. 15% aller Frauen nach hormoneller Stimulation im Rahmen einer Sterilitätsbehandlung zu nur unzureichender Reifung von Follikeln kommt.
In beiden Situationen bleibt ein Kinderwunsch oft unerfüllt, und die Behandlung stellt nach wie vor eines der großen ungelösten Probleme in der Reproduktionsmedizin dar. Darüber hinaus umfasst die nichtdiagnostizierte vorzeitige Ovarialinsuffizienz nicht nur Einschränkungen und Risiken für die reproduktive Gesundheit, sondern auch eine Gefährdung durch Östrogenmangel wie Alterationen des Herz-Kreislauf-Systems oder der Osteopenie.
Abstract
There is no evidence which mechanisms and molecules actually cause human germ dysfunction. The impact of a specific genetic network has been claimed in particular for male infertility, but there are no compelling data with respect to premature ovarian failure (POF). 15% of women undergoing IVF do not properly respond to gonadotropin stimulation which might be attributed to comparable mechanisms as POF. Moreover, POF does not solely compromise women's reproductive health, but could severely influence metabolism and bone density.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Electronic Publication
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Küpker, .W., Schröer, .A. & Diedrich, .K. Die vorzeitige Ovarialinsuffizienz. Gynäkologe 35, 951–957 (2002). https://doi.org/10.1007/s00129-002-1266-5
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00129-002-1266-5