Ausgaben in der psychiatrischen Versorgung

Zusammenfassung

Hintergrund

Bedarfsorientierung, Evidenz und Wirtschaftlichkeit sind als Kriterien für die Bewertung von Versorgungsleistungen unstrittig. Daten, die einen Abgleich von Anspruch und Wirklichkeit ermöglichen könnten, liegen in der psychiatrischen Versorgung nur ausschnitthaft vor. Besonders im ambulanten Sektor ist die Kostentransparenz unzureichend.

Methode

Die realen Ausgaben von Krankenkassen (stationäre und kassenärztliche Versorgung) und Sozialhilfe wurden differenziert analysiert.

Ergebnisse

Für psychiatrische Versorgung werden jährlich 13 Mio. €/Jahr/100.000 Einwohner ausgegeben, 2/3 entfallen auf die Krankenkassen, 1/3 auf die Sozialhilfe. Die Verteilung der Ausgaben wird dem Bedarf in der Basisversorgung nicht gerecht. Insbesondere chronisch psychisch Kranke werden benachteiligt.

Schlussfolgerungen

Durch Verlagerung von stationären Ausgaben in den ambulanten Sektor unter Einbezug von integrierten Versorgungsformen kann eine verbesserte Ergebnisqualität von Behandlung/Betreuung bei gleichzeitig höherer Effizienz erreicht werden.

Summary

Background

There is no doubt that mental health care should be geared toward evidence, cost-effectiveness, and need. Health care data that allow comparisons of demand and real needs are scarce. This is especially true for outpatient care.

Method

The aim of this study was to assess and analyze data from health insurance plans and social welfare.

Results

The costs of mental health care in Germany amount to 13 mio € per year and 100,000 population. Health insurance schemes account for two thirds of total costs and social welfare for one third. The distribution of expenses seems not to be based on need analyses. Especially the chronically mentally ill are disadvantaged.

Conclusions

The redistribution of expenses from inpatient to outpatient care including integrated health care approaches would result in more cost-effective mental health care.