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Epithetische Versorgung in der HNO-Heilkunde

Epithetic replacement in otorhinolaryngology

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Zusammenfassung

Gesichtsepithesen haben sich im vergangenen Jahrhundert rasant weiterentwickelt. Insbesondere die Fixierung der Epithesen war dabei Gegenstand intensiver Forschung und Entwicklung. Das Prinzip der Osseointegration hat sich für die Epithesenbefestigung in den letzten drei Jahrzehnten bewährt. Die ständige Weiterentwicklung der Implantatsysteme führte zu einer weitgehend minimalinvasiven Operationstechnik bei immer größerer Stabilität der Implantate. Die Komplikationsraten sind insgesamt gering und die implantatgetragene Epithese ist eine solide und langlebige Lösung in der Rehabilitation des Patienten. Die Konstruktion und Mechanik der Implantate ist, wie auch die Epithese selbst, dank innovativer Medizintechnik durch Anaplastologen und Chirurgen einer anhaltenden Weiterentwicklung unterworfen. Darüber hinaus verdienen funktionelle Epithesen, wie die Tracheostomaepithese, besondere Aufmerksamkeit.

Abstract

The past century saw rapid development of craniofacial prostheses. Particularly the challenging issue of surgical fixation was the subject of intensive research and development. During the past three decades, the principle of osseointegration has proven to provide a reliable method for epithesis fixation. The continuous technical development of implant systems has led to almost minimally invasive surgical techniques, with ever increasing stability of the implants. Osseointegrated implants are a proven and durable solution in the rehabilitation of the patient with a defect in the craniofacial region. Overall complication rates are low. The design and mechanics of the implants, as well as the artificial body of the epithesis itself, are topics of current medical-technical research by anaplastologists and surgeons. Finally, functional prostheses, such as the tracheostomy epithesis, deserve particular attention.

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Correspondence to V. Bozzato.

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Interessenkonflikt

V. Bozzato, M.H. Schneider, B. Al-Kadah und B. Schick geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.

Additional information

Redaktion

C. Matthias, Mainz

A. Neumann, Neuss

CME-Fragebogen

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Die Epithese ...

ist eine Erfindung der Neuzeit.

ist funktionell gleichwertig einer Prothese.

bedarf im Gesichtsbereich keiner künstlichen Befestigung.

besteht heutzutage überwiegend aus biologisch abbaubaren Materialien.

ist eine Alternative zu operativen plastisch-rekonstruktiven Verfahren.

Die Versorgung mit einer Epithese ist nicht indiziert bei ...

Palliativpatienten.

hohen Ansprüchen an die Ästhetik.

Ablehnung durch den Patienten.

Kontraindikationen gegen plastisch-rekonstruktive Chirurgie.

schlechtem Allgemeinzustand.

Welche Aussage zur Epithesenversorgung ist nicht richtig?

Die Epithese dient der Abdeckung von Defekten im Mittelgesichtsbereich.

Die Epithese liefert eine detailgetreue Nachbildung der natürlichen Gesichtsstrukturen.

Eine epithetische Versorgung kann auch im Kindesalter vorgenommen werden.

Magnete dienen der Befestigung der Epithese.

Die onkologische Nachsorge wird durch die Versorgung mit einer Epithese erschwert.

Welche Aussage zur Fixierung von Epithesen ist richtig?

Die defektgetragene Epithese ist für die Orbita nicht geeignet.

Bei der mechanischen Verankerung an einer Brille kann die Epithese auch ohne die Brille getragen werden.

Unverträglichkeiten gegen Fremdmaterialien spielen bei der chemischen Verankerung von Epithesen keine Rolle.

Die chemische Verankerung erfordert nur einen geringen Pflegeaufwand.

Knochenverankerte Implantate bieten die stabilste Fixierungsmöglichkeit für Epithesen.

Welche Aussage zur Implantatfixierung ist falsch?

Sie basiert auf einer belastungsstabilen Verbindung zwischen Knochen und Implantat.

Mehrere einzeln stehende Implantate bieten mehr Stabilität als gruppierte Implantate, da sie untereinander nicht verbunden sind.

Es existieren spezielle Plattensysteme für die anatomischen Regionen am Schädel.

Moderne Implantatsysteme ermöglichen einen minimalinvasiven operativen Eingriff.

Die Implantatposition für Spezialplatten ist vorgegeben.

Welche Aussage zur operativen Versorgung mit Implantaten ist richtig?

Das Implantat passt sich durch das Einbringen der selbstschneidenden Schrauben der Knochenoberfläche an.

Das zweizeitige Vorgehen hat sich bewährt, um den Einheilungszeitraum zu verlängern.

Die später auftretenden Hebelkräfte auf das Implantat müssen bereits intraoperativ kalkuliert werden.

Die Einheilung am nicht vorbestrahlten Knochen dauert maximal 6 Wochen.

Eine perioperative hyperbare Sauerstofftherapie wird in der Literatur eindeutig empfohlen.

Welche Aussage zum Werkstoff Silikon trifft nicht zu?

Seine Anwendung ist durch das Medizinproduktegesetz legitimiert.

Es hat eine sehr gute Einfärbbarkeit.

Es weist eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit auf.

Es steht für hohen Tragekomfort.

Es kann in seltenen Fällen allergische Reaktionen auslösen.

Welche prinzipielle Aussage über die Epithesenversorgung ist falsch?

Die epithetische Versorgung geschieht in Zusammenarbeit von Anaplastologe und Chirurg.

Epithesenträger können ihre Lebensqualität beeinträchtigt finden.

Beim vorbestrahlten Patienten ist die Einheilungszeit für Implantate deutlich verlängert.

Die Entscheidung zwischen rekonstruktiver Chirurgie und epithetischer Versorgung sollte immer zugunsten der Chirurgie getroffen werden.

Die Implantatverlustraten sind unter anderem abhängig von der anatomischen Region.

Bei einer geplanten MRT-Untersuchung ist nicht zu beachten:

Magnetragende Implantate dürfen nicht untersucht werden.

Im Knochen verankerte Implantate können durch die auftretenden Magnetkräfte gelockert werden.

Implantate können Artefakte erzeugen.

Der therapeutisch relevante Nutzen sollte im Vorfeld eingeschätzt werden.

Der Patient muss im Vorfeld über die Untersuchung aufgeklärt werden.

Eine Tracheostomaepithese ...

dient wie die Gesichtsepithesen der ästhetischen Rehabilitation.

dient der Verbesserung der funktionellen Rehabilitation.

ermöglicht immer eine suffiziente Abdichtung der Trachea, unabhängig von der Versorgungssituation.

wird mit speziellen Implantaten an der Klavikula verankert.

ermöglicht es dem Patienten, auch ohne Stimmprothese zu sprechen.

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Bozzato, V., Schneider, M., Al Kadah, B. et al. Epithetische Versorgung in der HNO-Heilkunde. HNO 63, 727–738 (2015). https://doi.org/10.1007/s00106-015-0035-4

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