(Teil-)Arthrodesen an Hand und Handgelenk stellen seit Jahrzehnten eine operative Therapieoption bei Arthrose und zur sekundären Rekonstruktion nach Traumata dar. Durch die Ausschaltung schmerzhafter Gelenkbereiche kann in der Regel eine Schmerzreduktion erreicht und die Griffkraft durch die Stabilisierung erhöht werden. Aufgrund der großen Anzahl an Einzelgelenken an Hand und Handgelenk schränkt eine singuläre Arthrodese die Gesamtfunktion der Hand nur gering bis mäßig ein. Weiterhin kann durch (Teil-)Arthrodesen gegebenenfalls auch eine weiterführende Progredienz der Arthrose am Handgelenk gestoppt werden.

Die Fortschritte der Entwicklung moderner Osteosynthesematerialien spiegeln sich auch bei (Teil-)Arthrodesen an Hand und Handgelenk wider. Durch die Einführung von Winkelstabilität und präziser anatomisch geformter Low-Profile-Implantate können typische Komplikationen wie degenerative, mechanisch bedingte Sehnenrupturen oder Materiallockerungen zunehmend reduziert werden. Auch die Dauer der postoperativen Ruhigstellung des Gelenks kann durch moderne Osteosynthesematerialien häufig reduziert werden.

Ein bedeutendes Problem stellt weiterhin die Pseudarthroserate der Versteifungen dar. Durch die im Vergleich zu den großen Gelenken kleinen Gelenkdurchmesser an Hand und Handgelenk und folglich kleinerer knöcherner Kontaktfläche ist eine Konsolidierung der Arthrodese meist schwieriger zu bewerkstelligen. Zusätzlich besteht bei den kleinen Gelenken an Hand und Handgelenk eine hohe Beweglichkeit.

Wir sind gespannt, in wieweit die modernen Osteosynthesetechniken die Pseudarthroserate senken können. Das vorliegende Themenheft gibt einen Überblick über die wichtigsten Arthrodesen an Hand und Handgelenk. Erfahrene Experten in diesem Bereich geben Tipps und Tricks, um die Funktion der Hand durch Arthrodesen einzelner Gelenke vor dem Hintergrund der Gelenkdestruktion zu optimieren und so die Lebensqualität zu erhöhen.

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Priv.-Doz. Dr. Christian Spies

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Prof. Dr. Frank Unglaub