Das Gesichtsfeld bei Patienten mit arterieller Hypertonie

Zusammenfassung

Bei 33 Patienten mit neuentdeckter arterieller Hypertonie (Blutdruck systolisch ≥ 160 mmHg und/ oder diastolisch ≥ 95 mmHg) aber ohne ophthalmoskopisch sichtbare ischämische Fundusveränderungen wurde das Gesichtsfeld mit Hilfe des Octopus-Programms G1 gemessen und mit den Werten von altersgleichen gesunden Probanden verglichen. Patienten mit anderen systemischen oder ophthalmologischen Erkrankungen, die einen Gesichtsfelddefekt verursachen können, wurden ausgeschlossen. Die mittlere Lichtunterschiedsempfindlichkeit der Patienten mit arterieller Hypertonie war signifikant verschieden von jener der Normalpopulation. Bei 20 (60,6%) lagen die Messergebnisse noch in der statistischen Norm, während 13 (39,4%) deutlich gestörte Gesichtsfelder in Form von Relativ-Skotomen aufwiesen. Diese Ergebnisse betonen einerseits die schädigende Wirkung der arteriellen Hypertonie und zeigen andererseits, daß bei unklaren Gesichtsfeldausfällen auch die arterielle Hypertonie in die Differentialdiagnose miteinbezogen werden muß.

Summary

The visual fields of 33 patients with newly diagnosed arterial hypertension (blood pressure systolic ≥ 160 mmHg and/or diastolic ≥ 95 mmHg) were tested. The patients included had no signs of retinal ischemia. They were neither on antihypertensive drugs nor on any other vasoactive medication. The visual fields, measured on the automated perimeter Octopus 201 with the help of program G1 were compared with a healthy control-group of same age. The differential light sensitivity of the patients with arterial hypertension was on the average significantly different from that of normal controls. in 20 (60.6%) patients the visual field was within the normal statistical range, whereas 13 (39.4%) patients had relativ scotomas of moderate depth. These findings underline on one hand the damaging factor of arterial hypertension and indicate on the other hand that arterial hypertension has to be on the list of differential diagnosis for unexplained visual field defects.