Zusammenfassung
Studienziel
Seit vielen Jahrenstehen Muttermilchuntersuchungsprogramme stillenden Müttern auf Eigeninitiative offen. Durch dieses Verfahren sind Autoselektionseffekte denkbar, die eine Verallgemeinerung der Ergebnisse einschränken. Ziel des MORBUS-Mutterrnilchuntersuchungsprogramms war es, die durchschnittliche Schadstoffbelastung der Muttermilch in Niedersachsen anhand einer möglichst unverzerrten Stichprobe stillender Mutter zu ermitteln.
Design/Setting
Über ein Netzwerk von 51 kinderärztlichen Beobachtungspraxen wurden 174 Frauen für die Mitarbeit gewonnen. Die Teilnehmerinnen waren erstgebärende deutsche Frauen im Alter zwischen 25–35 Jahren, geboren und aufgewachsen in den ”alten“ Bundesländern. Analysiert wurde die Muttermilch auf Pflanzenschutzmittel aus der Gruppe der chlorierten Kohlenwasserstoffe some auf PCBs.
Ergebnisse/Schlußfolgerungen
Entgegen unseren Erwartungen lagen die von uns ermittelten mittleren Belastungen in der gleichen Größenordnung wie die 1990 im niedersächsischen Muttermilchuntersuchungsprogramm gemessenen mittleren Schadstoffkonzentrationen. DFG-Richtwertüberschreitungen traten nur bei 2 Proben für HCB auf Erste Zusammenhangsanalysen zwischen Schadstoffwerten und verschiedenen Expositionen aus den Fragebogenangaben ergaben zwar keine statistisch signifikanten Zusammenhänge, ließen aber bezüglich des Alters und des Rauchens Tendenzen, wie sie in der Literatur beschrieben waren, erkennen. Möglichen Selektionseffekten in den Untersuchungsprogrammen selbstreferierter Frauen wird zur Zeit durch einen Vergleich mit zeitgleich erhobenen Daten nachgegangen.
Abstract
Objective
In Lower Saxony, mothers are offered the opportunity for breast-milk analysis through a public health services program. Self-selection by mothers who take advantage of this program has to be taken into account and therefore restricts transfer of results of the analysis to the general population. The aim of the MORBUS program was to measure the mean concentration of persistent chemicals in breast-milk of mothers in Lower Saxony in a randomly selected sample.
Desing/Setting
Pediatricians involved in the sentinel network asked 174 women to take part in the study. The participants were mothers of German nationality between 25 and 35 years of age who were born and raised in the ”former“ Federal Republic and who had just delivered their first child. The milk samples were analysed for organochlorine pesticides and PCBs.
Results/Conclusions
Contrary to our expectations, the median levels of contaminants in our analysis were within the same range as the median levels measured through the public health services program in Lower Saxony in 1990. The 1984 published ”tolerable concentration“ by the DFG was exceeded in only 2 samples for HCB. Preliminary analysis revealed a statistical nonsignificant correlation between the concentration of the chemicals and items of the questionnaire, but a trend towards an association with age and smoking was observed. This has also been described by other authors. Presently, possible self-selection effects in the public health services program are being investigated by comparing data obtained at the time of the MORBUS study with our data.
Literatur
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Das Projekt wird gefördert durch den Bundesminister für Forschung und Technologic (Förderkennzeichen 0704324).
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Salje, A., Schlaud, M., Schwartz, F.W. et al. Muttermilchuntersuchungen durch Beobachtungspraxen. Z. f. Gesundheitswiss. 2, 334–343 (1994). https://doi.org/10.1007/BF02959881
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02959881