Umweltgefährlichkeit von Stoffen

Zusammenfassung

Seit 1982 verpflichtet das Chemikaliengesetz Hersteller und Importeure von chemischen Stoffen, diese zu prüfen und bei der Behörde anzumelden, sofern sie in Mengen von mehr als 1 t/a hergestellt oder eingeführt werden. Im Anmeldeverfahren werden die Dossiers einschließlich der Prüfberichte an dieAnmeldestelle der Bundesanstalt für Arbeitsschutz (BAU) in Dortmund gegeben, die sie an die Bewertungsstellen weiterleitet. DasUmweltbundesamt ist alsBewertungsstelle zuständig für die Bewertung der angemeldeten Stoffe hinsichtlich der möglicherweise von ihnen für die Umwelt ausgehenden Gefahren.

Unter der Voraussetzung, daß die Prüfergebnisse valide sind, vergleicht das Umweltbundesamt die Wirkkonzentrationen mit den beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Chemikalie in der Umwelt auftretenden Konzentrationen. DieAbschätzung der Umweltkonzentrationen ist möglich, wenn bestimmte technische Daten im Zusammenhang mit demGebrauch der Chemikalien zur Verfügung stehen, und wenn es sich um eine sog.Punktquelle der Emission handelt. Dabei wird ein ungünstigster, aber realistischer Fall für die Belastung der Umwelt angenommen. Das Ergebnis der Prüfung ist zunächst einVerdacht auf eine Beeinträchtigung der Umwelt, der je nach Schwere des Verdachts weitere Konkretisierung durch vorgezogene Prüfung der Stufe I (normalerweise fällig bei einem Produktionsvolumen von 100 t/a) entweder sofort oder bei einem Produktionsvolumen von bereits 10 t/a erforderlich macht. Die endgültige Bewertung kann dann zu einer Einschränkung derVerwendungsmöglichkeit oder gar derProduktion des Stoffes führen.