Postoperative totale Gallenfisteln und postoperative völlige oder fast völlige Verödung des extrahepatisehen Leberausführungsganges. Entstehung und Behandlung

Zusammenfassung

Auf Entstehung und Wesen der postoperativen totalen Gallenfistel und der postoperativ entstandenen totalen oder subtotalen extrahepatischen Gallengangsverödung wird ausführlich eingegangen. Es wird darauf hingewiesen, daß diese beiden Krankheitszustände in ihrer Entstehung auf die gleichen Ursachen zurückgehen. Besonders wird betont, daß es sich bei der totalen Gallengangsfistel immer um ein komplexes Leiden handelt. Nur in den ersten Wochen erschöpft sich das Krankheitsgeschehen in dem Verlust der Gesamtgalle für den Körper. Schon bald gesellt sich zur Fehlleitung der Galle nach außen die Rückstauung eines Teiles der Galle in der Leber. Über die möglichen Behandlungsarten bei diesen Krankheitszuständen wird berichtet. Dabei wird darauf hingewiesen, daß totale und dauernde Heilung nur von einer Operationsmethode gebracht werden kann, die es I. ermöglicht, daß nach der Operationalle Galle in den Darm läuft und die 2. erwarten läßt, daß es nicht nach kürzerer oder längerer Zeit doch wieder zurerneuten Ausbildung einer Stenose kommt. Alle Verfahren, die darauf abzielen, die Galle durch den Fistelgang in den Darm zu leiten, können ebensowenig totale und dauernde Heilung bringen wie die Gummirohrprothesenmethoden. Als das derzeitig beste Verfahren wird die Goetzesche Zipfelplastisk angesehen. Sie ist theoretisch sehr gut begründet und hat bereits in einer Reihe von Fällen mehrjährige völlige Beschwerdefreiheit gebracht. Erwünscht wäre es, daß alle Chirurgen, welche die Goetzesche Zipfelplastik anwandten, über ihre Dauerergebnisse berichten, um Klarheit darüber zu bekommen, ob diese theoretisch gut begründete und bereits erwiesenermaßen aussichtsreiche Methode wirklich in einem hohen Prozentsatz Dauerheilung zu geben vermag oder nicht. Über 2 eigene Fälle wird berichtet.