Zusammenfassung
WÄhrend wir von der Filaria bancrofti wissen, da\ sie zu ernsthaften Erkrankungen, wie der Elephantiasis arabum, führen kann, sind solche, hervorgerufen durch Filaria loa, im Schrifttum nicht bekannt. Abgesehen von dem durchRodenwaldt beschriebenen Falle, in dem der Wurm in die Epiglottisgegend wanderte und Erstickungsgefahr bestand, sind die durch Filaria loa hervorgerufenen Erkrankungen, wie Abscesse, Kalabarschwellungen, Wandern des Wurmes unter der Haut und der Augenbindehaut, harmlos. Bemerkenswert ist daher unsere Beobachtung von Hüftgelenkerkrankung rechts bei Filaria loa. Da\ es sich um keine Tuberkulose handelte, zeigten die negativen Ergebnisse der Tuberkulin-reaktionen, der Züchtung aus dem Lymphdrüseneiter, der Röntgenaufnahmen. Gegen Lues sprachen die Vorgeschichte, der ungewöhnliche Sitz der Erkrankung, der Röntgenbefund. Auf Grund der wiederholten Kalabarschwellungen und Filarien am Auge, an denen Patient 1912–16 in Kamerun litt, der sehr starken Eosinophilie (bis zu 20 %), der schnellen Heilung nach Entfernung des Wurmes und der Thymolbehandlung darf man die Hüftgelenkentzündung als durch Filaria loa entstanden ansehen.
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Neumann, H. Ein Fall von Gelenkerkrankung (Coxitis rechts) bei Filaria loa. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 237, 331–342 (1932). https://doi.org/10.1007/BF02795681
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