Interdisziplinäre konzepte bei der erwachsenenbehandlung

Zusammenfassung

Die Präprothetik hat als Teil der kieferorthopädischen Erwachsenenbehandlung in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Durch Koordination von kieferorthopädischer, prothetischer und parodontologischer Therapieplanung können restbezahnten Patienten weitere Versorgungsmöglichkeiten angeboten werden. Diese ermöglichen festsitzende Prothetik und die Erhaltung kritischer Zähne, bieten eine bessere Ästhetik und vermeiden eventuelle funktionelle Störungen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einige beispielhafte Patientenfälle vorzustellen, die an der Universität Hamburg durch interdisziplinäre Zusammenarbeit behandelt wurden. Im Lückengebiß wurden Prämolaren aufgerichtet und distalisiert sowie Molaren extrudiert, um sie als Pfeilerzähne zu nutzen und eine festsitzende Rekonstruktion zu ermöglichen. Nach Frontzahntrauma wurde die Position der verbliebenen Zähne für eine ästhetisch anspruchsvolle Prothetik verbessert. Die Extraktion eines einzelnen, tief frakturierten Zahnes wurde vermieden, indem er extrudiert wurde, bis der Defekt mit einem Stiftaufbau versorgt werden konnte. Die Ergebnisse belegen die Vorteile der präprothetischen Behandlung für die Statik, die Funktion und die Ästhetik der prothetischen Versorgung. Mit Hilfe der kieferorthopädischen Vorbehandlung konnten komplizierte Behandlungssituationen optimaler prothetisch versorgt werden, als dies ohne Kieferorthopädie möglich gewesen wäre.

Summary

Pre-prosthetics, as a part of orthodontic treatment in adults has gained increasing importance during recent years. Through coordinated orthodontic, prosthetic and periodontal treatment plans, patients with partial dentition can be offered further treatment possibilities. Such planning would allow for fixed prosthetic treatment possibilities and the survival of critical teeth. They would provide for better aesthetics and avoid functional disturbances. The aim of the present study was to present reports of patients treated by coordinated work at the Dental School of Hamburg University. In patients with partial dentition, premolars were uprighted and distally moved and molars were extruded to be used as abutments for fixed prosthetic reconstructions. Following trauma, the position of the remaining anterior teeth was improved to provide for optimal aesthetics after prosthetic treatment. Extraction of a subalveolarly fractured tooth is avoided through root extrusion and post-core reconstruction. The results demonstrate the advantages of pre-prosthetic treatment as regards stability, aesthetics and function. With the help of pre-prosthetic orthodontic treatment, complicated treatment situations could be handled more successfully than would have been the case without such treatment.