Skip to main content
Log in

Über den Einfluß der Probekörpergröße auf die Biegefestigkeit des Holzes

  • Published:
Holz als Roh- und Werkstoff Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Der Einfluß der Probengröße auf die Biegefestigkeit wird auf die Inhomogenität des Holzes zurückgeführt. Diese wird durch die Annahme eines, mit den Koordinaten des Querschnittes veränderlichen Elastizitätsmodult (8) zum Ausdruck gebracht. Auf Grund dieser Annahme wird eine elementare Theorie der Biegung eines inhomogenen Balkens entwickelt. So kann z. B. die bei der Durchführung eines Biegeversuches manchmal beobachtete seitliche Ausbiegung des Probekörpers (Gl. 23) erklärt werden.

Um den Einflu\ der Probengröße auf die Biegefestigkeit des Holzes bestimmen zu können, muß man eine Annahme über die Bruchgefahr des inhomogenen Holzes machen. Es wird durch Versuche gezeigt, daß die Saint Venantsche Theorie von der Unveränderlichkeit der Bruchdehnung für inhomogenes Holz gilt. Das Verhältnis der Biegefestigkeit des inhomogenen Holzes σbB zu der Biegefestigkeit des homogenen Holzes\(\sigma _{bB_0 } \) wird als Quotient zweier, nach steigenden Potenzen der Balkenhöheh fortschreitenden Polynome dargestellt. Für den praktischen Gebrauch genügt es, wenn man das Verhältnis\({{\sigma _{bB} } \mathord{\left/ {\vphantom {{\sigma _{bB} } {\sigma _{bB_0 } }}} \right. \kern-\nulldelimiterspace} {\sigma _{bB_0 } }}\) als Quotient (29) zweier Binomen darstellt, deren Beiwerte durch Versuche zu bestimmen sind. Für die Biegefestigkeit des fehlerfreien Holzes gilt die Gl. (31) und für das Holz mit Ästen und Rissen die Gl. (32). Die, in diesen Gleichungen auftretende Hilfsgröße\(\sigma _{bB_0 } \), Biegefestigkeit des homogenen Holzes, kann auf Grund der Versuchsergebnisse leicht aus Gl. (39) berechnet werden.

Die für eine Probengrößeh 1 geltende Biegefestigkeit\((\sigma _{bB} )_{h_1 } \) kann mit Hilfe der Formel

$$(\sigma _{bB} )_{h_2 } = (\sigma _{bB} )_{h_1 } \frac{{(1 + d_1 h_2 )(1 + d_2 h_1 )}}{{(1 + d_2 h_2 )(1 + d_1 h_1 )}}$$

für eine andere Probengrößeh 2 umgerechnet werden.

Für die Berechnung der erforderlichen Balkenhöheh bei gegebenem Biegemoment ergibt sich eine algebraische gleichung (36) vom 3. Grade. Diese kann am bequemsten durch Iteration gelöst werden. Schon die dritte Näherung (38) gibt mit genügender Genauigkeit die erforderliche Balkenhöheh an.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Institutional subscriptions

Schrifttum

  1. Eugen Meyer, Die Berechnung der Biegung von Stäben, deren Material dem Hookeschen Gesetz nicht folgt. Z. VDI Bd. 52 (1908) S. 167.

    Google Scholar 

  2. Ist die seitliche Ausbiegung gehemmt, so kann ihr Einfluß auf die Biegefestigkeit des Stabes in folgender Weise in Betracht gezogen werden: Damit der Stab infolge der in ihm entstehenden inneren Spannungen nicht seitlich ausbiegt, muß auf denselben ein um diey-Achse drehendes, die seitliche Ausbiegung hemmendes äußeres, vorläufig unbekanntes BiegemomentM g wirken. Die dritte Gleichgewichtsbedingung (6) ist dann in der Form\(\smallint \sigma zdF = M_y \) zu schreiben. Nimmt man die gleichen Rechenoperationen wie im vorigen vor, so wird man bemerken, daß alle Größen, unter anderem der Krümmungshalbmesser ϱy, Funktionen vonM y sind. Da der Stab jedoch nicht seitlich ausbiegen kann, ist\(\frac{1}{{\rho y}} = 0.\) Aus dieser Gleichung kann man nun den Wert vonM y bestimmen und so die Berechnungen in der erlüterten Weise ausführen.

  3. Die Versuche wurden in dem Materialprüfungslaboratorium der Staatlichen Flugzeugwerke von dem Leiter des Laboratoriums, Mag. Phil. K. Tukkimäki ausgeführt, dem ich hiermit meinen Dank ausspreche.

  4. Auf dem Kongreß des IVM in Brüssel 1906.

  5. M. Monnin, Essais physiques, statiques et dynamiques des bois. Bull. Sect Tech. L'Aeronaut. Paris 1919.—L'essai des bois. Kongreßbuch Zürich Int. Verb. Mat.-Prüf., S. 85f. Zürich 1932.

  6. F. Kollmann, Technologie des Holzes, S. 183. Berlin: Springer 1936.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Ylinen, A. Über den Einfluß der Probekörpergröße auf die Biegefestigkeit des Holzes. Holz als Roh-und Werkstoff 5, 299–305 (1942). https://doi.org/10.1007/BF02605229

Download citation

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02605229

Navigation