Zusammenfassung
Über die Bedeutung der Lippenbändchenexzision als Behandlungsmaßnahme läßt sich sagen, daß bei allen in der Literatur als Erfolgsfälle vorgewiesenen Beispielen nicht nachgewiesen werden kann, ob nicht auch eine Spontankorrektur erfolgt wäre. Die Ergebnisse der Untersuchungen von H.-J. Wiebus sprechen dafür, daß neben dem Lippenbändchen eine Reihe anderer Faktoren für die Ausbildung und spontane Rückbildung der medianen Lücke von Bedeutung sind. Damit können auch die Rezidive nach Lippenbändchenexzisionen erklärt werden, über die im Schrifttum kaum berichtet wird. Ein typisches Beispiel wird hier gezeigt. Die Exzision des Lippenbändchens sollte wirklich nur dann ausgeführt werden, wenn zunächst alle günstigen Entwicklungstendenzen abgewartet wurden und schließlich alle anderen Faktoren, diezueiner medianen Lückenbildung beitragen, als Ursachenmomente ausgeschlossen werden konnten.
Schrifttum
Brauer, R., und D. Eismann, Dtsch. zahnärztl. Z.13 (1958) 899.
Kantorowicz, A., und G. Korkhaus, Fortschr. Zahnheilk.2 (1926) 773.
Schulze, Chr., In: Handbuch der Humangenetik, Stuttgart 1964.
Wiebus, H.-J., Über Häufigkeit und Spontanheilung des Diastema mediale während der zweiten Dentition. Med. Diss. Köln 1967.
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Herrn Professor Dr. Dr. Dr. G. Korkhaus zum 75. Geburtstag
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Schmuth, G.P.F. Zur Indikation chirurgisch-kieferorthopädischer Maßnahmen beim oberen medianen Diastema. Fortschritte der Kieferorthopädie 30, 523–526 (1969). https://doi.org/10.1007/BF02166472
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