Zusammenfassung
An den Beispielen einiger klinischer Behandlungsfälle von erblichen Hartgewebsanomalien der Zähne wird die Wichtigkeit funktionskieferorthopädischer Frühbehandlung dargestellt. Der für die Behandlung verwendete U-Bügel-Aktivator wurde schon kurz nach dem Durchbruch der Schneidezähne eingesetzt, um ihre frühzeitige Abrasion zu verhindern und den ungestörten Durchbruch des Restgebisses zu ermöglichen. Eine sehr häufige Begleiterscheinung dieser erblichen Hartgewebsanomalien sind Kieferanomalien. Es konnten mit den gleichen Geräten ebenfalls gute Voraussetzungen erzielt werden, die eine endgültige parodontalchirurgische und prothetische Behandlung möglich gemacht haben. Die Patienten wurden über mehrere Jahre behandelt und beobachtet.
Summary
Several clinical cases with genetic jaw anomalies are described to emphasize the importance of early orthodontic treatment. The U-activator (afterKarwetzky) was used in these cases shortly after the eruption of the incisors. The genetic anomalies of hard tissues are often accompanied by anomalies of the jaw. With the same activator the requirements could be met necessary for the final parodontal-surgical and prothetic treatment. The patients have been treated and observed for several years.
Résumé
Pour éviter une abrasion précoce des dents chez des patients atteints d'une dystrophie des tissus durs, l'auteur utilise un activateur de type „U“ deKarwetzky qui est inséré tout de suite après l'éruption des incisives. L'appareillage sus-mentionné permet d'une part de traiter les anomalies dento-maxillaires associées à cette dystrophie des tissus durs tout en permettant d'autre part une éruption meilleure des différents groupes dentaires. Ces patients, traités et observés pendant plusieurs années montrent que ces mesures interceptives offrent de bonnes conditions à des traitements ultérieurs chirurgicaux ou prothétiques.
Schrifttum
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Sluka, H., Karwetzky, R., Lehmann, R. et al. Die Bedeutung der funktionskieferorthopädischen Frühbehandlung bei erblichen Zahnhartgewebsanomalien. Fortschritte der Kieferorthopädie 41, 622–630 (1980). https://doi.org/10.1007/BF01996127
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01996127