Zusammenfassung
1.Es konnte mit Hilfe derKauffmannschen Probe festgestellt werden, da\ bei Schizophrenen in einem Drittel aller Fälle eine veränderte Reaktionslage des RES vorlag, welche bei einem Viertel der Paralytiker vorkam und bei anderen Geisteskranken sich in keinem Falle nachweisen lie\. 2. Die Leistungssteigerung des RES und auch dessen Funktionsl ähmung war im „aktiven“ Proze\stadium der Schizophrenie weitaus am häufigsten. 3. Es ergab sich, da\ Schizophrene mit einem hohen Gehalt des Reizexsudates an Lymphohistiocyten mehr Aussicht auf eine Remission hatten als andere; in der Remission selbst lagen die Verhältniszahlen der Ly-Hi schon nahe der Norm, ebenso aber war es auch in der Mehrzahl der abgelaufenen, jedoch ungebesserten Fälle. 4. Während einer unspezifischen Reiztherapie zeigten Schizophrene mit gutartiger Verlaufstendenz eine beachtliche Zunahme von Lymphohistiocyten; in denselben Fällen waren die Blutmonocytenwerte ausgesprochen höher als bei ungÜnstig verlaufenden Schizophrenien. 5. Der Mittelwert des Ly-Hi-% war um Vielfaches grö\er bei Schizophrenen mit gleichzeitiger verminderter Durchlässigkeit der Hirnschranken — gegenÜber einem normalen Ly-Hi-% bei Kranken mit normaler Schrankenpermeabilität.
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Nicolajev, V., Tebelis, F. & Osolin, V. Zur Reaktionslage des reticuloendothelialen Systems (RES) von Geisteskranken, insbesondere Schizophrenen. Archiv f. Psychiatrie 106, 554–562 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01987724
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