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Die mittlere Durchflußmenge der Arterien des Menschen als Funktion des Gefäßradius

II. Mitteilung

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Pflüger's Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Nach sorgfältiger Ausmessung paraffininjizierter Arterien verzweigungen des Menschen kann man die mittleren Durchflußmengen aller Arterien berechnen unter der Voraussetzung, daß die mittlere Durchflußmenge der Aorta ascendens (82 500 cmm/Sek.) bekannt ist.

Die mittlere Durchflußmenge aller Arterien erscheint dabei als eine Funktion des Gefäßradius.

Bei diesem Vorgehen gewährt die Geschwindigkeit der plasmatischen Randzone des Blutstromes einen wertvollen Maßstab nicht nur für die Stromgeschwindigkeiten in den übrigen Teilen des Blutstromes, sondern auch für die Durchflußmengen und das Druckgefälle.

Durch die genaue Ausmessung von 15 Arterienverzweigungen des Menschen konnte sodann nachgewiesen werden, daß die Geschwindigkeit der Randzonen des Blutstromes in den verschiedenen Arterien des Menschen keineswegs gleich groß ist, sondern in den kleinen Arterien rasch ansteigt. Wenn die Außenfläche der plasmatischen Randzone des Blutstromes an der Gefäßwand haftet, so wird die Geschwindigkeitϱ an der Oberfläche des roten Axialstromes annähernd gleich

$$\varrho = a + b^{(11,2 - R)^2 } mm/Sek$$

.

Nimmt man dagegen an, daß die Außenfläche der plasmatischen Randzone an der Gefäßwand gleitet, so findet man die Stromgeschwindigkeitτ an der Arterieninnenfläche bestimmt durch die Gleichung

$$\tau = a + b^{(11,2 - R)^2 } mm/Sek.,$$

wobei selbstverständlich die Konstantena undb etwas andere Werte besitzen.

In beiden Fällen muß man in Übereinstimmung mit ausgedehnten, an anderen Orten niedergelegten, anatomischen und experimentellen Untersuchungen annehmen, daß die Arterienwand die Geschwindigkeit der Randzonen des Blutstromes empfindet und auf diese unbewußt sich vollziehende Empfindung durch ein positives oder negatives Wachstum des Umfanges reagiert, bis die gesetzmäßige, der Größe des Gefäßradius entsprechende Geschwindigkeit der Randzone erreicht ist. Dabei scheint, wie aus der Form der beiden, fürϱ undτ gültigen Gleichungen hervorgeht, auch für diese unbewußten Empfindungen das Gesetz vonFechner zu Recht zu bestehen.

Die weitere Untersuchung führte endlich zu dem Schlüsse, daß die plasmatische Randzone des Blutstromes an der Gefäßwand gleitet. Nur in diesem Falle gelingt es, sowohl die Durchflußmengen der großen Arterien als die hohen Geschwindigkeiten in den kleinsten Arterien einwandfrei mechanisch zu erklären.

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Thoma, R. Die mittlere Durchflußmenge der Arterien des Menschen als Funktion des Gefäßradius. Pflügers Arch. 194, 385–406 (1922). https://doi.org/10.1007/BF01884160

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