Skip to main content
Log in

Über die fälschlich als Schlick- und Wattkrankheit bezeichnete Frühlingsperniosis

  • Published:
Archiv für Dermatologie und Syphilis Aims and scope Submit manuscript

    We’re sorry, something doesn't seem to be working properly.

    Please try refreshing the page. If that doesn't work, please contact support so we can address the problem.

Zusammenfassung

Das Resultat unserer Untersuchung ist demnach folgendes: Die sog. Schlick- oder Wattkrankheit trägt diesen ihr ursprünglich von Laien gegebenen Namen mit Unrecht. Denn sie entsteht nicht durch Schlick. Alle mit dem Schlick in Zusammenhang stehenden Theorien über die Entstehung dieses Hautprozesses sind abzulehnen. Auch handelt es sich nicht um das Vorliegen einer Infektionskrankheit, insbesondere nicht einer epidemisch auftretenden Infektionskrankheit. Der Versuch, ein epidemisches Auftreten des Hautprozesses festzustellen, schlug in jeder Weise fehl. Diagnostisch kommt weder ein Erythema exsudativum multiforme noch auch eine Pyodermie in Frage. Wohl führen diese beiden Erkrankungen zu differentialdiagnostischen Schwierigkeiten, sie lassen sich aber bei genauerer Analysierung der ihnen eigenen Symptomatologie mit Sicherheit ausschließen. Die fälschlich als Schlickoder Wattkrankheit bezeichneten Hautveränderungen gehören in das Gebiet der Frühlingsperniosis. Sie stellen also einen Hautprozeß dar, welcher bestimmte klimatische Voraussetzungen und besondere Arbeitsbedingungen verlangt. Diese liegen im Reichsarbeitsdienst zwar besonders häufig vor, können aber auch unter anderen Verhältnissen jederzeit realisiert sein und zu typischen Erkrankungsfällen führen. Es handelt sich also keineswegs um einen Erkrankungsprozeß, welcher ausschließlich beim Reichsarbeitsdienst vorkommt, sondern auch sonst. Das trifft namentlich für die ländliche Bevölkerung zu, deren Tätigkeit zu derjenigen des Arbeitsdienstes hinsichtlich der klimatischen einflüsse und Arbeitsvorgänge mannigfaltige Analogien und Parallelen besitzt. Für den Reichsarbeitsdienst typisch ist allerdings die bei ihm vorkommende Häufung der Erkrankungsfälle, während die gleiche Erkrankung sonst nur sporadisch vorkommt. Indessen spricht vieles dafür, daß die Erkrankung auch unter den Bedingungen des täglichen Lebens häufiger vorkommt als bisher angenommen wird, weil erst das Bekanntsein mit dem besonderen Bild der Frühlingsperniosis diagnostische Irrtümer ausschließt und die Zahl der als solcher erkannten Fälle ansteigen läßt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literatur

  • Dittrich: Arch. f. Dermat.157, 1 (1929).

    Google Scholar 

  • Düring: Zit. nach Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten.

  • Gans: Histologie der Hautkrankheiten.

  • Hebra: Zit. nach Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten.

  • Keining: Dermat. Wschr.1940 I.

  • Jordan: Zit. nach Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten.

  • Koch: Ber. 66. Tagg südwestdtsch. Dermat. Ver. igg.

  • Köhler: Med. Welt1938, II, 1631.

    Google Scholar 

  • Klingmüller u.Dittrich: Dermat. Z.1927, 1.

  • Kumer: Zit. nachArzt-Zielers Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten.

  • Kyrle: Zit. nachUllmann-Oppenheim-Rille.

  • Stein: Wien. klin. Wschr.1928 II, 1784.

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Herrn Prof.P. Mulzer zum 60. Geburtstag gewidmet.

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Ellerbroek, U. Über die fälschlich als Schlick- und Wattkrankheit bezeichnete Frühlingsperniosis. Arch. f. Dermat. 182, 1–16 (1941). https://doi.org/10.1007/BF01827888

Download citation

  • Received:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF01827888

Navigation