Ein Beitrag zur Frage der Pubertas praecox

Zusammenfassung

Es handelt sich im vorliegenden Falle um ein 7 jähriges Mädchen, das vom dritten Lebensjahre ab eine abnorme Geschlechtsentwicklung und zwar mit Hervortreten von heterosexuellen Körpermerkmalen zeigte. Es trat auf eine im wesentlichen männliche Behaarung, tiefe Stimme und außerdem als weiteres Zeichen einer Maskulinierung eine Clitorishypertrophie. Nach Art dieser Symptome und unter Berücksichtigung des Röntgenbefundes kann kein Zweifel bestehen, daß dieser Fall in die Gruppe der Pubertas praecox einzureihen ist, die mit Nebennierenveränderungen in Zusammenhang steht.

Der Fall bietet an Besonderheiten auf körperlichem Gebiet eine Polycythämie, ein Befund, der bisher offenbar noch nicht beobachtet wurde. Lediglich ein vonWaldorp veröffentlichter Fall scheint unserem nahe zu stehen, und zwar handelt es sich hierbei um eine, seit dem 8. Lebensjahr an Hirsutismus leidende, 29 jährige Italienerin, bei der ebenfalls eine Polycythämie bestand, die auf Bestrahlung der Hypophyse, Thyreoidea und Nebennieren zurückging.

Besonders bemerkenswert sind die Erscheinungen der ausgesprochenen psychischen Frühreife. Trotz der Maskulinierung auf körperlichem Gebiet ist die psychische Einstellung eine weibliche geblieben. Es scheint, daß das Kind schon vor Einsetzen sichtbarer somatischer Erscheinungen sich in seinem Wesen auffallend veränderte.