Über therapeutische Erfahrungen mit der lumbalen Lufteinblasung bei epileptischen Anfällen

Zusammenfassung

• 1. Bei 43 Fällen genuiner, symptomatischer, traumatischer und Spätepilepsie erzielte die lumbale Lufteinblasung in 25% guten, in 28,3% teilweisen Erfolg, 36,6% blieben unbeeinflußt (10% nicht verwertbar).

• 2. Dauernde Schädigungen wurden niemals, rasch vorübergehende nur in einer verschwindenden Minderheit beobachtet.

• 3. Bei der genuinen Epilepsie ist in der weitaus überwiegenden Mehrzahl der erfolgreich behandelten Fälle das Encephalogramm normal; gleiches scheint für die Spätepilepsie zu gelten.

• 4. Die wesentliche Voraussetzung einer erfolgreichen Behandlung ist wahrscheinlich die ungestörte Liquorzirkulation. Andere Momente spielen offenbar erst in zweiter Linie eine Rolle.

• 5. Das Encephalogramm der genuinen Epilepsie kann unabhängig von der Technik beim selben Kranken zu verschiedenen Zeiten verschieden sein. Die Ursache ist in vorübergehenden, nicht faßbaren morphologischen Veränderungen der Liquorwege und-räume gelegen.

• 6. Die lumbale Encephalographie ist indiziert bei Versagen oder Nichtverträglichkeit anderer therapeutischer Methoden sowie bei Anfallshäufung (Serie, Status).

Die Wiederholung des Eingriffes ist angezeigt bei technisch nicht einwandfreiem Encephalogramm, bei der genuinen und Spätepilepsie bei pathologischem Bild und in allen Fällen bei Verschwinden eines bereits erzielten Erfolges.