Zusammenfassung
Es wird versucht, durch Anwendung einer neuen Methode Aufschluss über das Verhältnis zwischen Gesamtquerschnitt der Arterienäste zum Querschnitt des zugehörigen Stammes zu erhalten. Die Methode arbeitet mit der Voraussetzung, dass die in der Wandung der Arterie festgelegte Masse unter ähnlichen Verhältnissen der funktionellen Belastung proportional entwickelt ist — mit anderen Worten, dass das Wandungsmaterial durchschnittlich auf gleiche Belastung eingestellt ist. Diese Voraussetzung eröffnet einen bereits von Rohner begangenen Weg, die gesuchte Beziehung durch Auswägung von Arterienausschnitten festzustellen. Als Untersuchungsobjekte wurden Rami jejunales des Pferdes mit annähernd symmetrischer Verzweigung gewählt. Zwei Versuchsserien unter verschiedenen Bedingungen, betreffend Spannungszustand der Gefässe beim Zerteilen durchgeführt, liefern Werte, die sämtlich zwischen 1,2 und 1,4 liegen.
Das Resultat wird in Beziehung gesetzt zu Berechnungen, welche W. R. Hess über den Einfluss des Querschnittsquotienten auf den Widerstand eines Leitungs- und Verteilungssystems angestellt hat. Auf Grund unseres experimentellen Befundes werden wir zur Erkenntnis geführt, dass im Arteriensystem in bezug auf die Progression, in welcher sich die Strombahn mit zunehmender Aufzweigung verbreitert, Verhältnisse obwalten, bei welchen der Widerstand des Systems einem absoluten Minimum äusserst nahe ist.
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Zum Schlusse spreche ich Herrn Prof. Dr. W. R. Hess, auf dessen Anregung und unter dessen Leitung diese Arbeit entstand, meinen besten Dank aus.
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Blum, E. Die Querschnittsbeziehungen zwischen Stamm und Ästen im Arteriensystem. Pflügers Arch. 175, 1–19 (1919). https://doi.org/10.1007/BF01722139
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