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Die neuesten Ergebnisse des conservativen Kaiserschnittes mit Uterusnaht (nach Sänger's Methode und anderen Nahtverfahren)

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References

  1. Dieses Archiv, Bd. XXXI, Hft. 2.

  2. Neue Beiträge zur Kaiserschnittfrage. Dieses Archiv, Bd. XXVI, Hft. 2, S. 201 u. 215.

  3. Budin et Ribemont, Recherches sur les dimensions de la tête du foetus à terme. Archives de tocologie. Paris 1879, p. 477.

  4. Der Fall Neale's (Baltimore), welchen ich aus dieser Zusammenstellung eines später auzuführenden Grundes wegen ausgeschlossen habe, bestätigt dies. In demselben wurden bei der Uterusnaht 21 tiefe und 29 oberflächliche Nähte (nach Lembert'scher Darmnaht) angelegt. Die Kranke starb 44 Stunden nach der Operation am Shock. Bei der Section zeigte die Uteruswunde keine Neigung zur Verklebung und ich bin der Ansicht des Operateurs (der bei der Mittheilung des Falles mich um meine Meinung über diesen Punkt befragte), dass eine der Ursachen des Todes der Frau durch die zu grosse Anzahl der Uterusnähte herbeigeführt wurde.

  5. Es war mir nicht möglich, für alle Fälle die Angabe zu machen, ob die tiefen Nähte die Decidua freiliessen oder durch die ganze Dicke der Uteruswand gingen, ob die seroseröse Falznaht oder die lineäre Vereinigung des Peritoneum ausgeführt wurde, weil mir nicht alle Originalmittheilungen zur Verfügung standen.

  6. Aus typographischen Rücksichten mussten die Fälle 100 und 101 (chronologisch) verstellt werden.

  7. Bei der Besprechung dieses Falles in der Dresdener gynäkologischen Gesellschaft sagte Meinert, dass er die Operation im Interesse des Kindes ausgeführt habe, da nur eine ganz geringe Aussicht für das Leben der Mutter bestand. Es handelte sich, seines Erachtens, um die bösartigste Form von Sepsis, die primäre Septichämie, wie man sie nicht so selten nach Laparatomien beobachtet. Die Perforation und Extraction (Conj. vera 6 cm; rigider enger Muttermund) wäre ein äusserst gewagter Eingriff gewesen. Leopold meinte, dass die Perforation des Kindes die richtigere Operation gewesen wäre. Durch dieselbe habe er mehrfach sehr schwere Fälle, complicirt mit Tympania uteri, gerettet. Bode betrachtete ebenfalls die Perforation des Kindes als die zweckmässigste und leicht auszuführende Operation, da man an die Eröffnung der Bauchhöhle durch den Kaiserschnitt nicht denken durfte. Mir scheint schon der Umstand, dass die zwei Aerzte, die den Fall beobachteten (Bode und Meinert), in ihrer Ansicht über die Entbindungsweise sich gegenüberstehen, dafür zu sprechen, dass eine so überstürzte Vornahme der Sectio caesarea nicht hätte ausgeführt werden sollen. Bei einer Gebärenden mit Temperatur 39,0 C., Puls 94 und lebendem Kinde darf man wegen des Kindes eine für die Mutter so bedenkliche Operation nicht wagen. Die Aussichten für die conservative Sectio caesarea waren nach dem Obengesagten schlecht. Sollte aber durchaus, wie Meinert wollte, das Kind gerettet werden (ob die Mutter damit einverstanden war, sagte Meinert nicht), so wäre die Porro-Operation am Platze gewesen. Der conservative Kaiserschnitt durfte jedenfalls nicht in Anwendung kommen. Ich werde diesen Fall mit falscher Indicationsstellung bei der Berechnung des Sterblichkeitsprocentsatzes nicht berücksichtigen, um die Statistik durch ihn nicht zu belasten.

  8. Es sei mir gestattet, einige Bemerkungen über diesen Fall, dessen Operation ich während meines Aufenthaltes in der Dresdener Frauenklinik beiwohnen durfte, zu machen, ohne dem von mir hochverehrten Herrn Prof. Leopold zu nahe zu treten. Es ist zweifellos, dass es sich im genannten Falle um eine bedingte Anzeige zum Kaiserschnitte handelte, wie die folgenden Beckenmaasse ergeben, welche ich dem Geburtsjournale der Klinik entnommen habe: Spinae 24,5. Cristae 25, Trochanteres 33,5, Conjugata externa 16, Conjugata diagonalis 8, Conjugata vera 6, Conjugata des Beckenausganges 8,5, Tubera ischii 10,5, Symphysenhöhe 5. Diagnose der Beckenenge: Allgemein verengt platt-rhachitisches Becken. Ich theile nicht die Ansicht Tarnier's (Pinard, Parallèle entre la Basiotripsie et la laparotomie; Union médicale, 30. August 1887), welcher die Grenze der unbedingten Anzeige des Kaiserschnittes zwischen 0 und 4 cm bei der höchsten Verengerung im Beckenraume legt: ich schliesse mich vielmehr der Anschauung der Mehrheit der Geburtshelfer an, dass obige Grenzen zwischen 0–5,0 bezw. 6,0 cm schwanken. Angenommen, dass es sich in fraglichem Falle um eine bedingte Anzeige zum Kaiserschnitte handelte, so war meiner Ansicht nach nicht der Kaiserschnitt, sondern die Perforation angezeigt. Die betreffende Person war bereits von der Eklampsie befallen und hatte schon, wie mir der sie behandelnde Arzt berichtete, acht eklamptische Anfälle gehabt. Es war folglich zu vermuthen, dass der Fötus schon durch die Convulsionen gefährdet und dass sein Fortleben nach der Geburt sehr fraglich gewesen wäre. Ausserdem würde die Ausführung der Kraniotomie in fraglichem Falle nicht sehr schwer gewesen sein, da bis zum Ende der Schwangerschaft noch etwa drei Wochen fehlten. Die Operation durfte also nicht im Interesse des Kindes ausgeführt werden; und, auch angenommen, dass die Operirte nicht nach dem Kaiserschnitte gestorben wäre, hätte die Operation doch für das Kind, für welches sie angezeigt gewesen sein würde, keinen Nutzen gehabt. Da die Frau nun an allgemeiner fibrinöser eitriger Peritonitis zu Grunde ging, sind zwei Fragen mindestens berechtigt: 1) Hat die bestehende Eklampsie keine Schuld an dem Tode der Frau getragen? 2) Hätte die allgemein fibrinöse eitrige Peritonitis den Tod der Frau gleichfalls verschuldet, wenn die Kraniotomie, die hier möglich war, ausgeführt worden wäre? Bezüglich der ersten Frage ist gewiss unbestreitbar, dass ein an sich schon so schwerer Krankheitszustand, wie die Eklampsie, die Widerstandskraft für einen so grossen Eingriff, wie der Kaiserschnitt, bedeutend herabsetzen muss. Was die zweite Frage anbelangt, ist zu bemerken, dass die Infection nicht von der Uterushöhle aus in die Bauchhöhle überging, sondern von der Bauchhöhle aus auf die Uteruswunde übertragen wurde (Mucosa verklebt), ein Zufall, der durch Ausführung der Kraniotomie vermieden worden wäre. Aus eben dargelegtem Grunde werde ich diesen Fall, wie den Meinert's, bei der statistischen Berechnung unberücksichtigt lassen.

  9. Nederl. tijdschr. v. Geneeskunde 1885, Nr. 45.

  10. Briefliche Mittheilung von Dr. Harris.

  11. Medical News, Philadelphia 1888, 10. März.

  12. Archives de Tocologie 1886, p. 660–666.

  13. The prognosis of caesarean operations. New York Med. News 1887, II, 15, p. 413–416.

  14. Caesarean Section with report of a case and full description of the „Sänger operation”. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. 1888, 7. April, und The Amer. Practitioner and News 1888, 14. April.

  15. Der gegenwärtige Stand der Kaiserschnittfrage. Münchener, medicinische Wochenschrift 1888, Nr. 30, S. 508.

  16. Perforation, künstliche Frühgeburt und Sectio caesarea in ihrer Stellung zur Therapie beim engen Becken. Dieses Archiv, Bd. XXXII, Hft. 1, S. 81.

  17. In der tabellarischen Uebersicht der obigen Veröffentlichung aus Versehen unter Leopold's Namen aufgeführt.

  18. Leopold, Der Kaiserschnitt u. s. w. S. 119–120.

  19. Caruso, Opérations césariennes pratiquées en Italie par la méthode de Sänger etc. Bull. méd. 1887, Nr. 49, p. 773–775.

  20. Briefliche Mittheilung.

  21. Unter den obengenannten 11 Fällen sind die von Münster, Johannovski und Krevet auch enthalten, in welchen der Fötus in Wahrheit nicht todt zur Welt kam, sondern in den beiden ersten tief asphyktisch, im letzten lebensunfähig. — Im Fall von Oberg (Nr. 6), in welchem ausser einem ausgetragenen Kinde eine macerirte Frucht geboren wurde, ist nur das erstere gerechnet. Ebenso ist nur ein Kind in Rechnung gebracht im 2. Falle von B. S. Schultze (Nr. 134), in welchem auch Zwillinge geboren wurden.

  22. In der tabellarischen Uebersicht der Credé'schen Veröffentlichung (Bd. XXX, Hft. 2) aus Versehen unter Krukenberg's Namen, aufgeführt.

  23. In diesem Falle (s. Krukenberg, Beiträge zur Kaiserschnittfrage. Dieses Archiv, Bd. XXVIII, S. 408) verblieb der Uterus nach der Anlegung der elastischen Schlinge schlaff; letztere musste lange Zeit, welche durch die von Veit benutzte Uterusnaht beansprucht wurde, angelegt bleiben [die Operation erheischte 1 3/4 Stunden]. Die atonische Blutung wurde also durch die langdauernde Anlegung des Gummischlauches hervorgerufen.

  24. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie. Erster Congress, abgehalten zu München im Juni 1886. Leipzig 1886. S. 122–124.

  25. Gazzetta delle Cliniche. — Torino 1886, 1o Semestre.

  26. Zeitschrift für Geburtshülfe und Gynäkologie, Bd. XIV, S. 95–105.

  27. Döderlein, Zur Casuistik des conservativen Kaiserschnittes bei relativer Indication. Dieses Archiv, Bd. XXX, Heft 2.

  28. Dieses Archiv, Bd. XXXI, Heft 2.

  29. Reinhard, a. a. O. Dieses Archiv, Bd. XXXI, Heft 2.

  30. a. a. O. Dieses Archiv, Bd. XXXI, Heft 2.

  31. New-York Medical Record, 10. September 1887, und Amer. journ. of Obst., u. s. w. October 1887.

  32. Ueber zwei weitere Sänger'sche Kaiserschnitte (Nr. III und IV). Prager medicinische Wochenschrift 1888, Nr. 1.

  33. C. Godson, Porro's Operation u. s. w. Brit. med. Journ. 26. Jan. 1884 und Porro's Operation: A Supplement. Brit. med. Journ. 17. Jan. 1885.

  34. Neue Beitr zur Kaiserschnittfrage. Dieses Archiv, Bd. XXVI, Hft. 2.

  35. a. a. O. Dieses Archiv, Bd. XXXI, Heft 2.

  36. 71 innerhalb der letzten vier Jahre in, der königl. Frauenklinik zu Dresden ausgeführte Kraniotomien. 2. Abschnitt der Arbeit von Leopold: Der Kaiserschnitt u. s. w.

  37. a. a. O. 71 innerhalb der letzten vier Jahre in der königl. Frauenklinik zu Dresden ausgeführte Kraniotomien. 2. Abschnitt der Arbeit von Leopold: Der Kaiserschnitt u. s. w.

  38. Thorn, dieses Archiv, Bd. XXIV, Heft 3, S. 437 ff.

  39. Merkel, dieses Archiv, Bd. XXI, Heft 3, S. 461 ff.

  40. Wyder, a. a. O. dieses Archiv, Bd. XXI, Heft 3, S. 461 ff.

  41. Präger, a. a. O. dieses Archiv, Bd. XXI, Heft 3, S. 461 ff.

  42. Lehrbuch der Geburtshülfe. Leipzig 1888. S. 658 u. 712, und briefliche Mittheilung.

  43. Neue Beitr. zur Kaiserschnittfrage. Dieses Archiv, Bd. XXVI, S. 223.

  44. Der Kaiserschnitt u. s. w., S. 164–165.

  45. Dieses Archiv, Bd. XXXI, S. 479.

  46. a. a. O. Dieses Archiv, Bd. XXXI, S. 72.

  47. a. a. O. Dieses Archiv, Bd. XXXI, S. 76.

  48. Beitrag zur Lehre von der künstlichen Frühgeburt, 1. Abschnitt der Arbeit von Leopold: Der Kaiserschnitt u. s. w.

  49. Wenn man die 115 von Wyder (a. a. O. 71 innerhalb der letzten vier Jahre, in der königl. Frauenklinik zu Dresden ausgeführte Kraniotomien. 2. Abschnitt der Arbeit von Leopold: Der Kaiserschnitt u. s. w., S. 74) und die 36 von Korn (a. a. O. 71 innerhalb der letzten vier Jahre in der königl. Frauenklinik zu Dresden ausgeführte Kraniotomien. 2. Abschnitt der Arbeit von Leopold: Der Kaiserschnitt u. s. w., S. 18) zusammengestellten Fälle addirt (151), auf welche 59 todt Kinder entfallen, erhält man den oben angegebenen Sterblichkeitsprocentsatz.

  50. 1)a. a. O. Wenn man die 115 von Wyder (a. a. O. 71 innerhalb der letzten vier Jahre in der königl. Frauenklinik zu Dresden ausgeführte Kraniotomien. 2. Abschnitt der Arbeit von Leopold: Der Kaiserschnitt u. s. w., S. 74) und die 36 von Korn (a. a. O. 71 innerhalb der letzten vier Jahre in der königl. Frauenklinik zu Dresden ausgeführte Kraniotomien. 2. Abschnitt der Arbeit von Leopold: Der Kaiserschnitt u. s. w., S. 18) zusammensgestellten Fälle addirt (151), auf welche 59 todte Kinder entfallen, erhält man den oben angegebenen Sterblichkeitsprocentsatz.

  51. Mir sind bis jetzt nur fünf Fälle bekannt. Der erste betrifft eine von Sänger operirte Frau (Nr. 14; siehe auch die Veröffentlichung Obermann's, dieses Archiv, Bd. XXVII, S. 266), welche in der Leipziger Klinik natürlich, fast im achten Monate, ohne besondere Beschwerden gebar; der zweite eine von Korn zum zweiten Male mit conservativem Kaiserschnitte in der Dresdener Klinik Operirte (Nr. 22 u. 95); der dritte eine von Weber Operirte (Nr. 43, siehe Bd. XXX, Heft 2), welche von demselben bei der nächsten Schwangerschaft nach eingeleiteter künstlicher Frühgeburt (am Ende IX. Monats) durch Wendung und Extraction von einem lebenden Kinde entbunden wurde. Die Stelle der früheren Kaiserschnittsnarbe wurde Ursache einer mässigen atonischen Nachblutung drei Stunden nach der Geburt! (Mittheilung von Dr. Weber.) Der vierte betrifft eine Frau, bei welcher jüngst zum zweiten Male von Korn der conservative Kaiserschnitt gemacht worden ist (Nr. 46 u. 132). Der fünfte bezieht sich auf eine Frau, welche vor ganz Kurzem zum zweiten Male von B. S. Schultze in seiner Klinik mittels conservativen Kaiserschnittes entbunden wurde (Nr. 25 u. 134). Die vollständige Beschreibung dieser fünf Fälle wird in meiner schon erwähnten italienischen Arbeit veröffentlicht werden.

  52. Contribution à l'étude de la laparo-élytrotomie. (Thèse, Nancy) 1887.

  53. The present status of laparo-elytrotomy, with report of a successful case. New York Med. Journ. 1887, p. 651–656.

  54. Auf diese Operation, welche den fleissigen Nachforschungen Garrigues' entging, lenkte zuerst Mangiagalli (Le più recenti modificazioni del taglio casareo. Annali di Ostetricia, Ginecologia e Pediatria. Anni 1883–84), später Th. Parvin (Sciences and Art of Obstetr., Philadelphia 1886, p. 669; der Fall ist hier aus Versehen unter dem Namen Gianflome angeführt) die Aufmerksamkeit zurück. In der Arbeit von Testa (Studii sulla Gastro-isterotomia, Napoli 1867, p. 69) habe ich über die fragliche Operation folgende Angaben gefunden: Prof. F. C. (der kein anderer sein kann als Francesco Cianflone) bediente sich der von Testa modificirten Methode Baudelocque neveu (s. Raccoglitore Medico. Napoli 1858), welche darin besteht, dass man mit dem von Baudelocque vorgeschlagenen Bauchdeckenschnitte den in der Linea alba ausgeführten vereint, um mehr Raum zu gewinnen und so eine Verletzung der Blase und des Harnleiters zu verhindern. Während der Operation wurde die Scheide mit der Blase verwechselt und diese in der vorderen und hinteren Wand zerschnitten (s. XVII. Abbildung der erwähnten Arbeit); darauf wurde die Scheide geöffnet und ein lebendes Kind entwickelt. Die Kranke erlag am ersten Tage nach der Operation. Hoffentlich werde ich über diesen Fall später nähere Angaben machen können.

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Mit 2 Puls- und Temperatur-Curven.

Nach einem in der Gesellschaft für Geburtshülfe und Gynäkologie zu Leipzig am 25. Juni 1888 gehaltenen Vortrage.

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Caruso, F. Die neuesten Ergebnisse des conservativen Kaiserschnittes mit Uterusnaht (nach Sänger's Methode und anderen Nahtverfahren). Arch. Gynak. 33, 211–269 (1888). https://doi.org/10.1007/BF01680060

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