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Zur vergleichenden Physiologie der Netzhautströme

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Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Wie aus den im Vorstehenden mitgeteilten Beobachtungen hervorgeht, boten die Kurven der photoelektrischen Schwankungen bei den verschiedensten Tierarten eine Reihe übereinstimmender Merkmale dar. Abweichungen von diesem Verlauf kommen zwar, wie auch die mitgeteilten Abbildungen zeigen, vielfach vor, aber die allen Tieren gemeinsame Form des Schwankungsverlaufes ist gerade bei ganz frischen Augen und unter den günstigsten Bedingungen so oft zu beobachten, dass der Versuch gerechtfertigt erscheint, andere Formen, wie es ja auch von Waller, Kühne und Steiner für den Spezialfall des Froschauges versucht wurde, auf jene Normalform zurück zu führen.

Der Verlauf der photoelektrischen Reaktion lässt sich in der Hauptsache in folgende einzelne Phasen einteilen, die wir allerdings nur der übersichtlicheren Darstellung halber gesondert besprechen: Kurz nach der Belichtung tritt eine negative Schwankung des normal gerichteten Bestandstromes ein (negative Vorschwankung), die bald in eine kräftige positive Schwankung (positive Eintrittsschwankung) übergeht. Während länger anhaltender Belichtung geht diese Zunahme des Bestandstromes bald mehr, bald weniger zurück. Nach diesem Rückgang, also nach Ablauf der Eintrittswirkung, steigt der Strom entweder von neuem wieder an (sekundäre Erhebung), oder er hält sich auf ungefähr gleicher Stärke während der ganzen Dauer der Belichtung, so dass er also nicht bis zum Werte des Bestandstromes absinkt (Dauerwirkung).

Nach der Verdunkelung erfolgt rasch eine erneute Zunahme des Stromes, nach der er mit verschiedener Geschwindigkeit wieder zu seinem Ruhewert zurückkehrt (Verdunkelungsschwankung).

Die Latenz der negativen Vorschwankung bzw. der positiven Eintrittswirkung ergeben bei den einzelnen Tierarten Zeitwerte, die oft recht erhebliche Differenzen darbieten, aber doch bei Tieren der verschiedensten Klassen von der gleichen Grössenordnung sind. So weit eine negative Schwankung beobachtet wurde, sind in der folgenden Tabelle die Grenzwerte der betreffenden Latenzzeiten angegeben, wo sich unter dieser Rubrik keine Angabe findet, handelt es sich um Augen, an denen keine negative Vorschwankung sichtbar war.

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Brücke, E.T.v., Garten, S. Zur vergleichenden Physiologie der Netzhautströme. Pflüger, Arch. 120, 290–348 (1907). https://doi.org/10.1007/BF01678432

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