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Über eine neue Synthese der Folinsäure und einige Bemerkungen zum Folinsäure-Wirkungsmechanismus unter besonderer Berücksichtigung der Biologischen Synthese aus den Teilstücken

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Zusammenfassung

1. Es wird über eine weitere Modifikation der Folinsäuresynthese mit dem Ziel einer besseren Ausbeute und der Verringerung technischer Schwierigkeiten berichtet und auf unsere frühere, klinisch inzwischen in 3 Jahren erprobte Variante der Angier-Synthese mit vollgültigen hämatologischen Wirkungen verwiesen (Haehner-Nafziger).

2. Klinische Nachprüfungen bei Gesunden und Perniciosakranken haben gezeigt, daß die bei der vonWeygand und Mitarbeitern beschriebenen FS-Synthese anfallenden Zwischenprodukte (p-Amino-benzoylglutaminsäure,6-Oxy-2-amino-pteridinaldehyd und dessen Vorstufe 6-Oxy-2-amino-8-tetraoxybutylpteridin) folgende, der FS-Wirkung analoge Ansätze zu einer Hämatopoese ergaben: a) flüchtige Linksverschiebung im weißen Blutbild nach isolierter Gabe von täglich 20 mg Pteridinaldehyd und seiner Vorstufe ohne Beeinflussung der absoluten Leukocytenwerte. Auch mit täglich 100 mg p-Aminobenzoylglutaminsäure wurde eine transitorische leukocytäre Reizung erzielt. b) incipiente Reticulocytenaufwärtsbewegung mit dem Pteridinaldehyd und in Kombination mit der p-Aminobenzoylglutaminsäure bei einer unvorbehandelten perniziösen Anämie, deren volle Reticulocytenkrise und Remission aber erst durch Einschaltung von synthetischer FS und Eisen erreicht wurde. Drei kompensierte Perniciosafälle und eine schwere Blutungsanämie bei Magencarcinom blieben durch die FS-Teilstücke in der Blutbildung und-differenzierung unbeeinflußt.

3. Neurologische Störungen bei 4 perniziösen Anämien wurden nach kombinierter oraler Verabreichung der FS-Teilstücke aus derWeygandschen Synthese deutlicher.

4. Die titrimetrisch in Anlehnung an die vonTeply-Elvehjem angegebene Methode unter Verwendung des Original-Streptococcus-lactis-R-Stammes von Prof.Weiland (Köln) festgestellten FS-Mengen im Urin lagen bei Gesunden im Leerversuch zwischen 3–5 µγ/cm3 Harn. Die FS-Bruchstücke (20 mg Pteridinaldehyd und 100 mg p-Aminobenzoylglutaminsäure täglich oral) führten zu keiner Erhöhung der FS-Ausscheidung wegen zu geringer Dosierung.

5. Die klinischen Prüfungsergebnisse lassen auf eine biologische Bildung der FS aus ihren Teilstücken im Darm von Perniziosa-Kranken schließen. Bei wesentlich höher liegenden Pteridinaldehydmengen wird die Trefferchance sicherlich günstiger sein.

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Haehner, E., Nafziger, H. & Ludes, H. Über eine neue Synthese der Folinsäure und einige Bemerkungen zum Folinsäure-Wirkungsmechanismus unter besonderer Berücksichtigung der Biologischen Synthese aus den Teilstücken. Klin Wochenschr 29, 571–574 (1951). https://doi.org/10.1007/BF01481583

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF01481583

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