Der erweiterte Ductus choledochus im Röntgenbild

Zusammenfassung

Es besteht die Möglichkeit im Zuge einer einfachen röntgenologischen Magen-Duodenaluntersuchung Näheres über die Beschaffenheit des Ductus choledochus bzw. des Ligamentum hepatoduodenale im Kreuzungsbereich mit dem Duodenum bis in das Gebiet der Papilla Vateri auszusagen. Erweiterungen des Ductus choledochus auf Grund abflußbehindernder Prozesse an oder vor der Papilla Vateri werden sichtbar durch eine typische „Querriegelbildung” im Bereich der Pars horizontalis superior duodeni bzw. der Spitze des Bulbus duodeni als Ausdruck einer Pelottenwirkung des erweiterten Ductus choledochus auf das Duodenum. Diese Symptomatologie an der Duodenalschlinge, die an mehreren operativ bestätigten Fällen in Bildern demonstriert wird, stellt eine wertvolle Bereicherung der differentialdiagnostischen Möglichkeiten bei einem bestehenden Verschlußikterus dar. Der Röntgendiagnostiker hat somit die Möglichkeit schon vor der oft lebensrettenden Operation Aussagen über den ätiologisch vorliegenden Prozeß, wie auch über seine wahrscheinliche Ausdehnung machen zu können.