Zusammenfassung
Es wird über die Behandlung von drei an Tetanus schwer erkrankten Patienten berichtet. Nach kurzem Eingehen auf die Pathophysiologie des Wundstarrkrampfes wird der Ablauf der Curarisierung und Langzeitbeatmung geschildert. Die Autoren besprechen sodann die speziellen Probleme der Serumtherapie, der muskulären Relaxation und der Beatmung. Es werden die Vor- und Nachteile der zur Verfügung stehenden Spiromaten besprochen und es wird sodann auf die Überwachungsmaßnahmen während einer künstlichen Beatmung eingegangen. Weitere Abschnitte sind der Ernährung, der Sedierung und vegetativen Blockade sowie der physikalischen Abkühlung gewidmet. Die Verfasser sind der Meinung, daß die Abkühlung auf normale Temperaturen bei der modernen Tetanusbehandlung nach der Relaxierung und künstlichen Beatmung die wichtigste Rolle spielt und viele Patienten dadurch gerettet werden können. Die Abbildungen stellen in anschaulicher Form den Verlauf der Behandlung anhand des Curareverbrauches, der vegetativen Blockade und der Ernährung dar. Weitere Abbildungen zeigen den Verlauf der Temperaturen, des Blutdrucks und der Pulsfrequenz.
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Herrn Professor Dr.A. Fromme zum 80. Geburtstage gewidmet.
OA. Dr. W. Wagner, 7312 Kirchheim-Teck, Krankenhaus (für Sonderdruckanfragen zuständig)
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Geikler, H., Gmyrek, G. & Wagner, W. Die moderne Behandlung des schweren Tetanus. Arch. f. klin. Chir 300, 287–305 (1962). https://doi.org/10.1007/BF01439229
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