Zusammenfassung
Bei der spektralen Untersuchung der Lichtzerstreuung im Quarz und Kalkspat wurde folgende Erscheinung beobachtet. Jede Grundlinie des einfallenden Lichtes (Quecksilberlampe) ist von mehreren Trabanten begleitet. Man findet sowohl nach Rot verschobene wie symmetrisch dazu gelegene nach Violett verschobene Trabanten. Die Gesamtheit aller Trabanten läßt sich in Systeme anordnen. In jedem System ist die Differenz Δ vi. der Frequenzen des Trabanten und der entsprechenden Grundlinie konstant für alle Grundlinien. Diese Tatsache wird dahin gedeutet, daß Δ vi eines jeden Systems einer Eigenfrequenz vi des Kristalls entspricht. Bis jetzt sind für den Quarz fünf solche Trabantensysteme und für den Kalkspat zwei festgestellt worden. Für die entsprechenden Wellenlängen findet man dann: für den Quarz ...λ1=21,5 μ; λ2= 48 μ; λ3=81 μ; λ4=13,5 μ λ5=9 μ, für den Kalkspat. λ1=9,1 μ; λ2=34 μ.
Der Zusammenhang der so gefundenen Eigenfrequenzen mit den infraroten Frequenzen des Kristalls wird diskutiert. Es ist weiter gefunden worden, daß die Intensität der violetten Trabanten, relativ zu den roten, mit steigender Temperatur zunimmt.
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Wir möchten es nicht unterlassen, auch an dieser Stelle Herrn M. Leontowitsch, für seine große Hilfe bei der Ausführung dieser Arbeit unseren herzlichsten Dank auszusprechen.
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Landsberg, G., Mandelstam, L. Über die Lichtzerstreuung in Kristallen. Z. Physik 50, 769–780 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01339412
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