Zusammenfassung
Zur Bestimmung von Ausbeuten bei der Atomzertrümmerung wurden Versuche angestellt, bei welchen Polonium alsα-Strahlenquelle und ein mit H-Strahlen geeichter Spitzenzähler zum Nachweis der Atomtrümmer diente. Es zeigte sich, daß bei α-Strahlenbombardement außer den Atomtrümmern und reflektierten α-Teilchen noch die charakteristischen Röntgenstrahlen der betreffenden Substanz sich bemerkbar machen können. Die praktische Ausschaltung dieser Röntgenstrahlen gelingt durch passende Wahl der Gasfüllung des Zählers und durch Anwendung von Absorptionsfolien passender Ordnungszahl. Die hiernach für die Atomtrümmer noch in Betracht kommenden Intensitäten sind bei Be, C, Al und Fe so klein, daß sie mit den Resultaten der Wiener Forscher (Kirsch, Pettersson u.a.) nicht in Einklang zu bringen sind und für die Richtigkeit der Ergebnisse von Rutherford und Chadwick sprechen. Beim Kohlenstoff ergaben sich Anzeichen, daß die Reflexion derα-Teilchen unter 127° stärker ist als nach der Rutherfordschen Theorie zu erwarten. Die Ergebnisse früher mitgeteilter Vorversuche wurden durch ähnliche Versuche mit stärkerer Strahlenquelle hinsichtlich der Ausbeuten und Reichweiten der Atomtrümmer präzisiert. Beim Bor treten zwei Gruppen von Atomtrümmern verschiedener Reichweite auf, welche vermutlich den beiden Isotopen zuzuordnen sind. Die Möglichkeit, daß Szintillationszählungen durch bisher unbekannteβ-Strahleneffekte gefälscht werden könnten, wird diskutiert.
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Die Hanptresultate dieser Untersuchung wurden bereits an anderer Stelle mitgeteilt (Die Naturwiss.16, 204, 1928).
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Bothe, W., Fränz, H. Atomtrümmer, reflektierte α-Teilchen und durch α-Strahlen erregte Röntgenstrahlen. Z. Physik 49, 1–26 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01327817
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01327817