Zusammenfassung
Angeregt durch bestimmte Tatsachen der Klinik und Röntgen-diagnostik von Uterusmißbildungen werden die Uterussepten histologisch untersucht. Dabei wird unter Ergänzung früherer Befunde der Klinik festgestellt, daß die aus hyperplastischer Muskulatur bestehenden Septen muskuläre Hyperplasien und „Septummyome“ nach Art aller Uterusmyome entwickeln können. Dieses Beispiel ist für die Histogenese der Myome von grundsätzlicher Bedeutung, weil an den Septen das Ausgangsmaterial außerhalb des organischen Architekturbereiches beobachtet werden kann. Aus den Befunden ergeben sich die histogenetische Identität normaler und hyperplastisch-myomatöser Muskelstrukturen, und die entscheidende Bedeutung mechanisch-dynamischer Prinzipien während der Geschlechtsreife beim Zustandekommen der Uterusmyome. Bezüglich der Ätiologie der Myome wird zum Schluß angedeutet, daß neben einer erhöhten Disposition des komplizierten muskulären Scherengitterwerkes die exogenen Bedingungen des Cyklus, der Schwangerschaft, örtlicher oder allgemeiner Störungen insofern in Betracht zu ziehen sind, als sie die während der Geschlechtsreife immer neu angeregte Konstruktionsarbeit des Uterusmuskels behindern können.
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Hörmann, G. Die Struktur der Uterussepten, zugleich als Beispiel für die Histogenese von Myomen. Virchows Arch. path Anat. 320, 43–57 (1951). https://doi.org/10.1007/BF00957128
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