Summary
The subject of this study was to prove wether the influence of water would decrease the effects of chemical burns. Thorough investigations of the surface-pH under various conditions, neutralization of alkali, resistance to alkali and neutralization of acids proved that the skin of guinea-pigs was a suitable object for such experiments. Is was found that the influence of water over a long period of time gave the most successfull results. A substantiation of this fact, however, must not be restricted to the morphological changes of the slough and to the observation of the healing process. pH-measurements on the surface and in the deeper layers of the slough made it possible to understand and compare the effects of various forms of treatment. At the same time new findings in the field of pathological physiology of corrosions have been made. The reduction of the healingtime depends on the interruption of the corrosive action. It was demonstrated also, that a short time of waterapplication is not effective.
Zusammenfassung
Es sollte tierexperimentell untersucht werden, ob die Einwirkung von Wasser geeignet ist, die Folgen einer Verätzung durch starke Säuren und Laugen wirkungsvoll zu beeinflussen. Eingehende Prüfungen des Oberflächen-pH unter verschiedenen Bedingungen, der Alkalineutralisation, Alkaliresistenz und Säureneutralisation bewiesen die Eignung der Meerschweinchenhaut für derartige Versuche. Eine längerdauernde Wassereinwirkung erwies sich als sehr erfolgreiche und ungefährliche Behandlungsmethode. Die Objektivierung dieser Tatsache darf sich jedoch nicht allein auf die morphologischen Änderungen der Ätzschorfe und die Beobachtung der Heilungstendenz beschränken. Vielmehr gelang es durch die geschilderten pH-Messungen an der Oberfläche und in den tieferen Schichten der Schorfe die Auswirkungen verschiedener Behandlungsarten genau zu erfassen und zu vergleichen. Gleichzeitig konnten auf dem Gebiet der Pathophysiologie der Verätzungen neue Erkenntnisse gewonnen werden. Die Abkürzung der Heilungsdauer ist demnach in erster Linie eine Folge der Unterbrechung der Ätzwirkung. Es ließ sich ferner beweisen, daß kurzzeitige Wassereinwirkung die Ätzschorfe nur in unzureichendem Maße beeinflußt und daher für eine wirkungsvolle Behandlung ungeeignet ist.
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Hochleitner, H. Tierexperimentelle Studie zur Klinik und Therapie der Verätzungen. Arch. klin. exp. Derm. 234, 145–157 (1969). https://doi.org/10.1007/BF00504456
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