Zur Frage der Großhirn-Spongioblastome

Zusammenfassung

Im Anschluß an die Arbeiten von Ostertag-Stochdorph-Schmidt bzw. Stochdorph wird eine grundsätzliche Beobachtung zur Spongioblastomfrage mitgeteilt.

Ein 59jähriger Mann kommt mit relativ kurzer Anamnese zur Operation eines Hirntumors. Das Operationsmaterial läßt nur die Wahrscheinlichkeitsdiagnose eines Ependymoblastoms zu. Unter diffusen Erscheinungen stirbt der Patient.

Das Gewächs ist ein bilaterales, den rostralen Abschnitt des Hemisphärenspaltes umgreifendes Spongioblastom, das in den medianen basalen Abschnitten im Sinne des spongioblastischen Glioblastoms entdifferenziert ist, zur Konvexität hin jedoch sich dem astroblastischen Typ nähert. Wie in der grundsätzlichen Beobachtung Ostertags und Mitarbeiter war das dorsale Zwischenhirn mitbefallen, ebenso wie einzelne Stellen der Hirnrinde spongioblastisch bzw. oligodendroblastisch (Trabantzell-Wucherung) durchsetzt waren und eine embryonale Körnerschicht zeigten. Besondere Bedeutung kommt dem Nachweis der auf beiden Seiten persistierenden basalen Vorderhornrinne (Riechhirnausladung) zu. Dieser Blastomanteil zeigt eine eigene charakteristische Ausdifferenzierung.

Die Bedeutung der Beobachtung für die Lehre der Spongioblastome und Spongioblastomatosen als Gewächse vorwiegend des basalen prächordalen Flügelplattengebietes und des Allocortex wird dargelegt.