Untersuchungen über den Effekt der chronischen Zigarettenrauchinhalation beim syrischen Goldhamster und über die Bedeutung des Vitamin A auf die bei Berauchung gefundenen Organveränderungen

Summary

Chronic inhalation of cigarette smoke from reference cigarettes and modified cigarettes induced different stages of leucoplakias and carcinomas in the larynx of Syrian Golden Hamsters. Incidence and intensity of alterations were distinctly dose- and time-dependent; moreover, they were dependent on cigarette type or its tar content. Laryngeal changes were less in the group exposed to smoke from cigarettes with a low tar content. Modified cigarettes were made from 50% of the tobacco mixture from reference cigarettes and 50% of puffed tobacco, tobacco sheets or new smoking material. Smoke exposure reduced body weight and increased inflammations of the nasal and oral cavity as well as the number of ptyaloliths and the incidence of “smoke-cells” in the lung. The number of spontaneous tumors and findings in the liver, spleen, kidney and adrenal glands as well as vascular diseases were not dependent on treatment. Additional chronic treatment of Vitamine A induced a considerable increase of laryngeal papillary leucoplakias and a distinct decrease of verrucous leucoplakias. An increased incidence of carcinomas could not be observed. Animals treated with Vitamine A and smoke showed more often tumors in the thyroid gland. The survival time was reduced. Animals treated only with Vitamine A showed an increased rate of dysplasias and carcinomas in the digestive tract.

Zusammenfassung

Nach chronischer Berauchung syrischer Goldhamster mit Standardzigaretten oder modifizierten Zigaretten wurden im Bereich des Kehlkopfes Leukoplakien verschiedener Schweregrade und Carcinome beobachtet. Häufigkeit und Schweregrad der aufgetretenen Veränderungen waren eindeutig von Dosis und Zeit abhängig. Außerdem hingen sie von der Art der Zigaretten bzw. deren Kondensatgehalt ab. Die Kehlkopfveränderungen waren bei niederem Kondensatgehalt geringer. Die modifizierten Zigaretten bestanden aus 50% Tabakmischung der Standardzigarette und aus 50% Bandtabak, expandiertem Tabak oder Tabakaustauschmaterialien. Die Berauchung führte zu einer Körpergewichtsreduzierung, außerdem zu einer Zunahme der Entzündungen der Nasen- und Mundschleimhaut und der Speichelsteine sowie der Zahl der Raucherzellen in der Lunge. Nicht behandlungsabhängig war die Zahl der Spontantumoren, die Erkrankungen der Leber, Milz, Niere und Nebeniere sowie der Gefäße, deren Häufigkeit durch die Berauchung nicht verändert wurde. Nach zusätzlicher chronischer Applikation von Vitamin A kam es zu einer starken Zunahme der papillomatösen Leukoplakien des Kehlkopfes, während die verrucösen Leukoplakien eine deutliche Abnahme erkennen ließen. Eine Zunahme der Carcinome war nicht erkennbar. Es fanden sich häufiger Hyperplasien der Schilddrüse. Die Überlebenszeit war bei den mit Rauch und Vitamin A behandelten Tieren verkürzt. Bei den nur mit Vitamin A behandelten Tieren fanden sich häufiger Dysplasien und Carcinome im Verdauungstrakt.