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Der Effekt der Überwärmung auf das Wachstum eines heterotransplantierten humanen Sigma-Carcinoms (Tumor GW-39)

The effect of hyperthermia on the growth of a heterotransplanted human sigma-carcinoma (tumor GW-39)

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Zeitschrift für Krebsforschung und Klinische Onkologie Aims and scope Submit manuscript

Summary

The transplantation tumour GW-39, a human sigma carcinoma growing in the cheek pouch of the Syrian golden hamster, is particularly suitable for continuous size-checks in experiments with extreme overheating, on account of direct observation facilities. The observed growth inhibition of the tumours, caused by repeated overheating of the whole body, is dependent on the time of the overheating treatments after the tumour cells have been transplanted in the cheek pouch of the hamster. A significant inhibition in the growth of the tumour is observed only in the incipient tumour stage, i.e. when overheating is started 2–3 days after transplantation. (Growth inhibition on conclusion of the trials 68.7% or 57.3% respectively, related to the volumina of the tumour.) When the initial hyperthermic treatment is postponed until the 8th or 12th day after transplantation, no change is observed in the tumour volumina in comparison with the control groups of animals. There are two essential explanations for those dissident results of extreme overheating on the growth characteristics of experimental tumours set out in older and in more modern literature. Malignant tumours are distinguished by gradual variations in their sensitivity to heat. The influences of temperature on the growth of transplantation tumours may not be judged solely on the strength of measurements made after the treatment of tumours already in advanced stages. It is rather the early phases of tumour growth that are to be taken into consideration in the observations.

Zusammenfassung

Der in der Hamsterbackentasche des syrischen Goldhamsters wachsende Transplantationstumor GW-39 (humanes Sigmacarcinom) eignet sich wegen der direkten Beobachtung besonders gut für fortlaufende Größenbestimmungen im Rahmen von Versuchen mit Extremhyperthermie. Die beobachtete Wachstumshemmung der Tumoren durch mehrfache Ganzkörper-Hyperthermie ist dabei abhängig vom Zeitpunkt der Überwärmungsbäder nach Transplantation der Tumorzellen in die Hamsterbackentaschen. Eine signifikante Hemmung des Geschwulstwachstums wird nur im incipienten Tumorstadium beobachtet, d. h., wenn mit der Überwärmung 2–3 Tage nach Transplantation begonnen wird (Wachstumshemmung am Ende der Versuche 68,7% bzw. 57,3% bezogen auf die Tumorvolumina). Die Verschiebung des Beginns der Hyperthermie auf den 8. bzw. 12. Tag nach der Transplantation zeigt im Vergleich zu den Kontrolltiergruppen keine Änderung der Tumorvolumina. Für die in der älteren wie neueren Literatur dissedierenden Befunde der Extremhyperthermie auf die Wachstumseigenschaften experimenteller Tumoren verschiedener Provenienz bieten sich im wesentlichen zwei Erklärungen an. Maligne Tumoren zeichnen sich durch graduelle Unterschiede der Sensibilität gegenüber Wärme aus.Die Temperatureinflüsse auf das Wachstum von Transplantationstumoren dürfen nicht allein aus der Messung nach Behandlung an bereits fortgeschrittenen Tumoren beurteilt werden, vielmehr sind die frühen Phasen des Tumorwachstums in die Beobachtungen einzubeziehen.

Eine in vitro-Hemmung des Einbaues von Nucleinsäurevorläufern in Explantate des Tumors GW-39 (heterotransplantiertes humanes Sigma-Carcinom) wird registriert, wenn das Versuchsmedium von 37,0° C über 39,0° C auf 41,0° C erwärmt wird. Den gleichen Effekt erreicht man mit Überwärmung beim Jensen Sarkom, Walker Carcinom und humanen Tumoren, wobei der Grad der Hemmung abhängig ist von der Dauer der Temperatureinwirkung (G. Wüst, K. Norpoth u. Mitarb., 1971). Es lag nahe, den in vitro-Effekt der Überwärmung durch in vivo-Versuche zu komplettieren. Zur Messung des Effektes der Ganzkörperhyperthermie eignet sich der Tumor GW-39 in idealer Weise, da der in der Backentasche des syrischen Goldhamsters wachsende Tumor einer direkten Beobachtung und vor allem fortlaufenden Messung zugängig ist.

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Herrn Prof. Dr. W. H. Hauss zum 65. Geburtstag.

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Wüst, G., Prang, L. Der Effekt der Überwärmung auf das Wachstum eines heterotransplantierten humanen Sigma-Carcinoms (Tumor GW-39). Z. Krebsforsch. 79, 204–211 (1973). https://doi.org/10.1007/BF00303679

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