Zur Verwendung des Fructosetests bei der Ratte unter besonderer Berücksichtigung seiner Eignung für den Nachweis schwacher androgener Effekte

Zusammenfassung

NachVorbemerkungen überVoraussetzungen,Durchführungsartenund einige experimentelle Ergebnisse im Fructosetest wird über die eigenen Untersuchungen berichtet. Dabei wurden folgende Befunde erhoben:

• 1. Bei Ratten, die im Alter von 28 Tagen kastriert wurden, war die Prostata am Tage der Kastration sowie 12, 28 und 56 Tage nachher fructosefrei.

• 2. Bei Ratten, die im geschlechtsreifen Alter kastriert wurden, war die Fructose erstmalig 80 Tage später bei allen Tieren der betreffenden Gruppe nicht mehr nachzuweisen.

• 3. Das histologische Bild der Samenblasen, die 28 Tage nach der Kastration bei geschlechtsreifen Tieren entnommen wurden, zeigte in jedem Fall die Zeichen der voll ausgeprägten Kastrationsatrophie.

Für den Nachweis schwacher Androgenwirkungen im Fructosetest bei der Ratte ergaben sich folgende Richtlinien:

• 1. Die Untersuchung im Erhaltungstest ist wegen der Inkongruenz des Ausgangsmaterials als ungeeignet anzusehen.

• 2. Für die Verwendung im Regenerationstest sind Tiere, die erst nach Eintritt der Geschlechtsreife kastriert werden, nach einer Wartezeit von 4 Monaten im allgemeinen als geeignet zu bezeichnen. Ihre Verwendung ist aber unzweckmäβig, wenn es sich um Untersuchungen handelt, bei denen nur minimale androgene Effekte zu erwarten sind.

• 3. Beweisende Ergebnisse im Regenerationstest sind am sichersten bei der Verwendung von Tieren zu erreichen, die im Alter von 28 Tagen kastriert und frühestens 8 Wochen nachher in den Versuch genommen werden.

• 4. Das Fehlen von Funktionszeichen am histologischen Bild der Samenblase schlieβt nicht aus, daβ geringe androgene Impulse bestehen, die im Fructosetest nachzuweisen sind.