Zusammenfassung
Thomas und Znaniecki haben mit ihrer Studie einen wesentlichen Beitrag zur Grundlegung der Soziologie als moderne, sich durch ihre innovative Zugangsweise von anderen Fachdisziplinen unterscheidende empirische Wissenschaft geleistet und vor allem in den USA fast alle wichtigen späteren soziologischen Denkschulen nachhaltig beeinflusst. Für die Migrationssoziologie ist die Publikation noch bis zu den heutigen Diskussionen über transnationale Migration eine Quelle der Inspiration
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Notes
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Die ersten zwei der insgesamt fünf Bände wurden 1918 als Teil I der Studie, die anderen drei Bände (die dann auch jeweils den Teilen II, III und IV entsprachen) 1919 und 1920 erstmals veröffentlicht. Bereits 1927 erfolgte eine zweite Auflage, dieses Mal in zwei Bänden, die 1958 und 1974 weitere Neuauflagen erfuhr. Im Folgenden wird auf die vierte, zweibändige Ausgabe von 1974 Bezug genommen. Diese ist für interessierte Leser_innen (im Folgenden wird zum Zwecke der besseren Lesbarkeit auf geschlechtsspezifische Bezeichnungen und Differenzierungen verzichtet; alle personenbezogenen Bezeichnungen beziehen sich grundsätzlich auf alle Geschlechter) leichter zugänglich und weist – wie im Vorwort ausgeführt – keinerlei Textveränderungen auf: „This edition is not abridged in any way and remains unaltered except for the correction of a few textual errors, the repagination, the transposition if what was originally Volume III (the autobiography) to the end of Volume II and the addition of an index.“ (Thomas und Znaniecki 1974, S. xi). Wenn Zitate aus der Studie im Folgenden in Deutsch wiedergegeben werden, so handelt es sich um Übersetzungen des Autors. Einfache Zahlen in Klammern beziehen sich auf obige Ausgabe.
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Vgl. http://www.isa-sociology.org/books/vt/bkv_000.htm Zugegriffen: 1. März 2014.
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Wie stark diese ‚Entdeckung‘ der biographischen Methode und der Bedeutung von Familienkorrespondenzen durch Zufälle bestimmt war, unterstreicht Bulmer (1984, S. 52): William Thomas wurde auf die von ihm dann später so extensiv genutzten Migrantenbriefe aufmerksam, als er im Hinterhaus solche zufällig im Müll entdeckte; vgl. zur von Thomas und Znaniecki entwickelten biographischen Methode auch: Stanley 2010.
Literatur
Abbott, A., & Egloff, R., (2008). The polish peasant in Oberlin and Chicago. The intellectual trajectory of W. I. Thomas. The American Sociologist, 39(4), 217–258.
Bulmer, M. (1984). The Chicago school of sociology. Institutionalization, diversity, and the rise of sociological research. Chicago: University of Chicago Press.
Halas, E. (1983). Florian Znaniecki – Ein verkannter Vorläufer des Symbolischen Interaktionismus. Zeitschrift für Soziologie, 12(4), 341–352.
Immigration Commission. (1910). Statistical review of immigration 1820–1910. Reports of the immigration commission. Washington: Senate Documents.
König, M. (2000). William I. Thomas/Florian Znaniecki – The polish peasant in Europe and America. In D. Kaesler & L. Vogt (Hrsg.), Hauptwerke der Soziologie (S. 470–477). Stuttgart: Kröner.
Pries, L. (2014). Weder Assimilation noch Abschaffung des Integrationsbegriffs – für ein transnationales Mobilitäts- und Teilhabeverständnis. In M. Krüger-Potratz & C. Schroeder (Hrsg.), Vielfalt als Leitmotiv (S. 17–36). Göttingen: V & R unipress.
Sinatti, G., (2008). The Polish Reasnat revisited. Thomas and Znaniecki’s classic in the light of contemporary transnational migration theory. Sociologica, 2(2), 1–21. doi:10.2383/27725.
Stanley, L. (2010). To the letter: Thomas and Znaniecki’s The polish peasant and writing a life, sociologically. Life Writing, 7(2), 139–151.
Thomas, W. I., & Thomas, D. S. (1928). The child in America. Behavior problems and programs. New York: Alfred A. Knopf Inc.
Weber, M. ([1892] 1984). Die Lage der Landarbeiter im ostelbischen Deutschland (1. und 2. Halbband (Hrsg. von Martin Riesebrodt)). Tübingen: Mohr/Siebeck.
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Pries, L. (2015). Florian W. Znaniecki und William I. Thomas „The Polish Peasent in Europe and America“. Eine Grundlegung der Soziologie und der Migrationsforschung. In: Reuter, J., Mecheril, P. (eds) Schlüsselwerke der Migrationsforschung. Interkulturelle Studien. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02116-0_2
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