Zusammenfassung
Die künstliche Beatmung zur Therapie von Atemversagen ist ein zentraler Bestandteil von Patientenverfügungen. Die Situation ist im Einzelfall aber oft komplex, so dass eine pauschale Verfügung zu diesem Thema die Wirklichkeit nicht oder falsch widerspiegelt.
Die so genannte „Invasiven Beatmung", die über einen Tubus in der Luftröhre durchgeführt wird, erfordert oft eine tiefe Sedierung und verhindert dann eine bewusste Willensäußerung der Patienten.
Insbesondere durch die Einführung der Beatmung mittels Maske (nicht invasive Beatmung) hat sich aber die Situation für viele Patienten entschärft. Durch die Maskenbeatmung ist es für Patienten deutlich einfacher geworden, bei einer akuten Erkrankung zu entscheiden ob eine Beatmung fortgeführt oder abgebrochen werden soll. Im allgemein gilt natürlich, dass bei unterschiedlichen Lungenerkrankungen die Beatmungssituation eine ebenfalls unterschiedliche Prognose hat.
Besteht eine chronische Lungenerkrankung, so kann der behandelnde Facharzt die Prognose oft anhand der Schwere und des Verlaufs abschätzen und den Patienten bei der Erstellung der individuellen Patientenverfügung kompetent beraten. Hingegen ist es bei einer akuten Lungenerkrankung oft erst nach ein bis zwei Wochen intensivmedizinischer Behandlung (oft inklusive Beatmung) möglich, die Prognose abzuschätzen. Eine grundsätzlich einengende Patientenverfügung ohne konkrete Ausführungen kann den Krankheitsverlauf ungünstig beeinflussen.
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Schönhofer, B., Köhler, D. (2016). Beatmungsmedizin. In: May, A., Kreß, H., Verrel, T., Wagner, T. (eds) Patientenverfügungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-10246-2_24
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